Freitag, 29. Oktober 2010

Kann das IPCC den Nutzen des Klimawandels schönrechnen?

Professor Richard Tol hat zweimal in Beiträgen bei Roger Pielke junior und  später hier im Blog Klimazwiebel der Arbeitsgruppe 3 des IPCC implizit vorgeworfen, ihr Review hätte versagt, sie hätten vielleicht gar mit einer politischen Agenda gearbeitet und auf dieser Basis unangenehme Fachbeiträge unterdrückt oder die Analyse manipuliert. Das hätte die Ergebnisse des IPCC korrumpiert. Meiner Ansicht nach basiert der Vorwurf von Tol aber darauf, daß er zum einen aus Einzelentscheidungen der Arbeitsgruppe 3 auf die Gesamtergebnisse generalisiert, zum anderen läuft die Kritik oft darauf hinaus, daß Redakteure im IPCC zu anderen Ergebnissen bei der Berücksichtigung von Arbeiten kamen als Richard Tol und Tol daraus die Agenda des IPCC ableitet. Man könnte bei letzterem zurückfragen, ob nicht umgekehrt Richard Tol hier eine Agenda vertritt? Ich will noch mal zusammenfassen, warum ich in die Fachliteratur der Wirtschaftswissenschaften in Bezug auf den Klimawandel weniger Vertrauen habe als in die naturwissenschaftliche Literatur, warum deshalb das Heraushalten von fachbegutachteten ökonomischen Artikeln aus dem IPCC-Bericht kein Fehler sein muß und ich will nachfragen, ob Richard Tol beim IPCC und bei seinen eigenen Beiträgen mit zweierlei Maß mißt. Letzeres würde die Frage beantworten, ob Tol eine Agenda hat.