Mir war beim Spiegel wiederholt der Journalist Axel Bojanowski aufgefallen, der Aussagen von Leugnern des Klimawandels breiten Raum gegeben hatte. Aus der Gesamtheit seiner Beiträge wurde klar, dass der Mann wohl eine Agenda hat - beim Klimawandel ist alles unklar und umstritten und es ist noch zu früh, zu Entscheidungen zu kommen. Zweifel dieser Art zu setzen ist das eigentliche Ziel der professionellen Leugner des Klimawandels. Es geht dabei darum, dass keine Entscheidungen getroffen werden, die betroffene Unternehmen oder auch energieverschwendende Bürger belasten. Den intelligenteren Leugnern ist natürlich klar, dass der menschengemachte Klimawandel wissenschaftlich schon lange gesichert ist, aber so lange der Eindruck erweckt wird, dass da noch eine Debatte läuft, kann man Entscheidungen aufschieben, damit spätere Generationen bezahlen müssen. Im Rahmen seiner Kampagne hat Bojanowski verschiedenen Leugnern und Betroffenheitstrollen Raum gegeben. Vielleicht steckt dahinter auch das Konzept, dass man mehr Zeilen mit dem Betonen von Grabenkämpfen als der Präsentation seriöser Forschung verkaufen kann. Daher finden Außenseiter mit steilen Thesen gute Aufnahme bei Bojanowski. Etwa der in die völlige Irrelevanz abgetauchte Wetteransager Jörg Kachelmann. Der hatte versucht, Publizität durch das Austeilen von unfundierten Vorwürfen zu gewinnen. Die Gewitter seit der letzten Maiwoche waren der Anlass für eine Kachelmannshow unter dem Motto: "Alle warnen schlecht außer ich." Nun ist es aber schwierig, dem DWD fehlende Warnungen nachzuweisen, da der DWD nun einmal nachweislich immer wieder vor Gewittern und Starkregen gewarnt hatte - in den letzten 3 Wochen über 3000 Mal, was schon fast rekordverdächtig wirkt. Also wurde diesmal den öffentlich-rechtlichen Sendern vorgeworfen, sie hätten bei Gewittern nicht ihre Sendungen unterbrochen, um auf gerade losbrechende Gewitter im Landkreis xy hinzuweisen. Das klingt hirnlos, weil es hirnlos ist - gewarnt wird allgemein und für das einzelne Gewitter dann an die zuständigen Behörden, die dann Feuerwehren und Katastrophenschutz nach Bedarf verständigen. Für die Warnung des einzelnen Bürgern gibt es zum Beispiel die Warnwetterapp des DWD, die inzwischen Millionen Fans hat.