In den siebziger Jahren war er an frühen Modellrechnungen mit eher primitiven Modellen zum Einfluß von menschlichen Emissionen auf das Klima beteiligt. Bei diesen Rechnungen sah man noch einen sehr starken Einfluß der Aerosole, die das Klima abkühlen sollten und deren Wirkung möglicherweise größer sein könnte als die erwärmende Wirkung des emittierten Kohlendioxid. Damals gab es noch keinen Konsens darüber, ob das Klima einer Erwärmung oder einer Abkühlung entgegentreten wird. Diese Frage entschied sich erst in den achtziger Jahren, nachdem auch die Reinigung von Abgasen den Aerosoleinfluß verringerte und realistischere Modelle nun bessere Abschätzungen der relativen Einflüsse der verschiedenen Klimatreiber ermöglichten.
Die wichtigsten Stationen seines Lebens waren nach der Promotion 1971 an der Columbia University New York Tätigkeiten als Professor und Wissenschaftler am National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado 1973 - 1996 und an der Stanford University sowie am Stanford Woods Institute for the Environment seitdem. Zuletzt war er unter anderem Professor für Interdisziplinäre Umweltstudien.
Stephen Schneider gehörte zu den Personen, die vor den Folgen einer Klimaveränderung engagiert warnten und dabei auch die Wissenschaft in der Pflicht sah, den Menschen die Folgen dieser Erkenntnisse und die Bedeutung für das staatliche und wirtschaftliche Handeln begreiflich zu machen. Als Warner vor Klimaveränderungen war er damit auch einer der Angriffsziele für die Gegner von Umweltschutzmaßnahmen. Doch war er in seinen Darstellungen kein Umweltaktivist, der mit überzogenen Szenarien gearbeitet hätte. In diesem Artikel von 1989 aus dem Blatt Science wird man eine Darstellung des Klimawandels finden, die sich von der 2010 nur darin unterscheidet, wie sicher man sich bei den Feststellungen ist. In dem Artikel wird die mögliche Erwärmung bis 2100 auf 2 - 6 Grad beziffert und ein Anstieg des Meeresspiegels von 0,5 bis 1,5 Metern erwartet. In dem Artikel wird auch davor gewarnt, daß ein Abwarten über die 90er Jahre hinweg, bis man das Signal der globalen Erwärmung mit größerer Sicherheit nachweisen könne, es deutlich schwieriger machen würde, Gegenmaßnahmen bei moderaten Kosten zu treffen. Daß diese Warnung nötig war und mißachtet wurde, konnte Stephen Schneider noch miterleben.
Weitere Beiträge zum Thema:
Nachruf von Stefan Rahmstorf
Mitteilung der Stanford University
Joe Romm zum Tod von Stephen Schneider und über seine letzte Arbeit
Michael Tobis verlinkt auf einen 2-Minuten-Clip: 1979
Climate Shift zum Tod von Stephen Schneider
Ein Beitrag über das meist verwendete Zitat von Schneider
Angriffe gegen Stephen Schneider auch nach seinem Tod
Weitere Beiträge zum Thema:
Nachruf von Stefan Rahmstorf
Mitteilung der Stanford University
Joe Romm zum Tod von Stephen Schneider und über seine letzte Arbeit
Michael Tobis verlinkt auf einen 2-Minuten-Clip: 1979
Climate Shift zum Tod von Stephen Schneider
Ein Beitrag über das meist verwendete Zitat von Schneider
Angriffe gegen Stephen Schneider auch nach seinem Tod
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen