Montag, 26. April 2010

Wenn Meckern doch mal hilft...

In der Klimalounge berichtet Professor Stefan Rahmstorf davon, daß die Frankfurter Rundschau Einsicht gezeigt hatte. Einen Artikel wurde zurückgezogen, in dem die Lügengeschichte von den Leugnern North und Leake übernommen wurde, daß im IPCC-Bericht Aussagen zu Wassermangel in Teilen Afrikas unzulässig auf den ganzen Kontinent ausgedehnt worden wären. Im IPCC-Bericht war nachweislich die Literatur zum Thema korrekt wiedergegeben worden. Näheres sollte man dort nachlesen.

Informatiker will die Klimaforschung belehren

Es gibt ein durchgängiges Schema beim Thema Klimawandel. Irgendein Akademiker einer fremden Fachrichtung stellt fest, daß mehrere tausend Wissenschaftler in der Klimaforschung in den letzten Jahrzehnten durchgängiger Forschung irgendetwas falsch gemacht haben müssen. Es ist egal, ob es ein Wirtschaftswissenschaftler, ein Physiker oder ein Informatiker ist, aber irgendwie kommen da immer wieder Menschen auf, die einen privilegierten Zugang zu Wissen zu haben scheinen, der es ihnen ermöglicht, an tausenden von Fachpublikationen vorbei ein Thema beurteilen zu können. Der neueste in dieser Reihe selbsterklärter Genies ist David Gelernter, Professor für Informatik in Yale und in der Forschungsabteilung von Mirror Worlds Technologies tätig. Im konservativen Spektrum gilt er oft als Universalgenie und äußert sich zu Informatik, Kunst, Religion und Geschichte. Außerdem ist er in den USA als überlebendes Opfer des UNA-Bombers bekannt.

In einem Kommentar bei der FAZ warnt Gelernter davor, daß angeblich Computermodelle unkritisch zu Entscheidungsträgern gemacht würden. Laut Überschrift geht es in dem Kommentar um ein Nachdenken über die Reaktion auf die Vulkanaschewolke. Und der Titel ist sehr plakativ „Die Aschewolke aus Antiwissen“. Der Titel ist sogar unfreiwillig treffend, denn Gelernter pustet uns eine solche Aschewolke des Antiwissens in das Gesicht. Er behauptet, ausgeklügelte Computerprogramme hätten Europas Flugverkehr in ein Chaos gestürzt. Doch das Chaos entstand dadurch, daß die Flugaufsicht nicht die Verantwortung dafür übernehmen konnte, daß Vulkanasche in jedweder Konzentration kein Risiko für die Luftfahrt darstellt. Die Entscheidungen darüber, welche Flugräume gesperrt wurden, kamen eben nicht aus Computermodellen, wie Gelernter es suggerieren will, sondern waren politische Entscheidungen, die man auf der Basis traf, daß schon ein einziges Flugzeug, das womöglich Schäden erleidet und dadurch jetzt oder später abstürzt, ein vermeidbarer Unfall zuviel ist. Das war den Entscheidungsträger ein Milliardenschaden bei Flugausfällen wert, denn wenn man die Lufträume nicht gesperrt hätte und auch nur eine Maschine abgestürzt wäre, wäre der Aufschrei der Öffentlichkeit viel größer geworden. Diesem Dilemma wurde Gelernter nicht gerecht.

Aber wollte er dem gerecht werden? Er schreibt hier über ein Thema, mit dem er sich offensichtlich nur oberflächlich beschäftigt hatte. Denn er unterstellt, es hätte keine Messungen der Vulkanaschewolke gegeben. Doch, die gab es. Die Datenlage hätte besser sein können, aber grundsätzlich waren die verwendeten Ausbreitungsmodelle validiert und nachfolgende Messungen bestätigten, daß tatsächlich die simulierten Vulkanaschewolken vorhanden waren. Schon der Journalist Schirrmacher, auf dessen Kommentar bei der FAZ sich Gelernter bezieht, hatte da reichlich unbedarft falsche Behauptungen in die Welt gesetzt, die einige Leser in den Kommentaren auch angreifen – erstaunlich, daß hier die Leugnertruppe, die in ihrer üppigen Tagesfreizeit sonst zu allem mit Klimabezug relevante Beiträge auf rot und Unfug auf grün klickt, sich hier noch nicht ausgetobt hatte.

Worum es eigentlich ging, merkte man in den folgenden Absätzen, als unvermittelt das Thema Klimawandel auftauchte. Nun hat Professor Gelernter auch von der Klimaforschung offensichtlich keine nennenswerten Kenntnisse, aber als amerikanischer Konservativer eine sehr bestimmte Meinung. Er ist davon überzeugt, daß wir nicht wissen, ob Kohlendioxidemissionen eine Erderwärmung erzeugen können. Doch, wir wissen es, weil es elementare Physik ist und weil wir es beobachten. Wir wissen seit Jahrzehnten, daß Kohlendioxidemissionen zu einer Erderwärmung führen können und wir sind zunehmend in der Lage, den Effekt zu quantifizieren und dies durch Beobachtungen zu bestätigen, und es gibt Anhaltspunkte dafür, daß wir den Modellen hinreichend weit trauen können. Er behauptet, ganz im Sinne vieler Amerikaner mit republikanischer Prägung, wir wüssten nicht, ob die Erwärmung gefährlich sein könnte. Auch dies wissen wir definitiv. Man kann sich darüber streiten, wie schnell und ab wann und wo genau die Folgen der Erderwärmung gefährlich genannt werden müssen. Aber eine Erwärmung von mehreren Grad Celsius ist unvermeidbar, wenn wir Kohlendioxidemissionen überhaupt nicht regulieren und bei einem solchen Temperaturanstieg ist das Abschmelzen der Eisbedeckungen von Grönland und der Westantarktis auf Dauer unvermeidbar. Ein Meeresspiegelanstieg, der in wenigen Jahrhunderten, vielleicht sogar eher, im globalen Mittel bei über 10 Metern liegt, ist aber definitiv eine gefährliche Auswirkung. Ein Absterben der tropischen Korallenriffe im Zuge einer Erwärmung um mehrere Grad und einem Abfall des pH-Wertes um 0,3 Punkte ist ganz sicher eine sehr gefährliche Folge der Kohlendioxidemissionen. Gelernter meint, man solle der zivilisationsbedingten Erwärmung als wissenschaftlicher Hypothese mit Skepsis gegenübertreten, aus zwei Gründen, die beide nicht einsichtig sind. Zum einen, weil man allen „derartigen Hypothesen mit Skepsis begegnen sollte“. Mit „derartigen“ meint er wohl alle Hypothesen, bei denen Computermodelle als Arbeitsinstrument dienen können. Das sind, so wie sich die Wissenschaft entwickelt hat, heutzutage praktisch alle. Einerseits ist das trivial – ein Wissenschaftler muss immer ein Skeptiker sein. Aber das meint Gelernter nicht. Was er meint, ist auch nicht feststellbar. Er weiß es wohl selbst nicht. Denn eigentlich geht es ihm um den anderen Punkt, eine ganz typische Argumentationsfigur der Leugnerszene: menschengemachter Klimawandel könne nicht gefährlich sein, weil das Klima schon immer geschwankt habe. Das ist ein Satz, der in seiner Dummheit geradezu klassisch ist. Klimaforscher und Geologen können sehr ausführlich erläutern, wie das Klima in der Erdgeschichte geschwankt hat, aufgrund jeweils bestimmter externer Antriebe. Sie können zusammen mit Biologen auch einiges über das Aussterben von Arten erzählen, und wie dieses in katastrophalen Ereignissen kulminieren konnte, wenn ein großer Prozentsatz aufgrund von radikal veränderten Lebensbedingungen auf der Erde verschwand. Was uns die Erdgeschichte lehrt ist vor allem, daß kein Mensch wünschen kann, daß es schnelle Klimaveränderungen auf der Erde gibt, und es absurd ist, mit dem Verweis auf die Erdgeschichte unser Klima bedenkenlos zu verändern.

Was bei Gelernter auffällt ist, daß er seinen Kommentar darauf aufbaut, daß er sein Resultat fertig hatte, bevor er darüber nachdachte – bei seinen politischen Einstellungen kein Wunder. Denn bei ihm kommen Risiken und Skepsis immer nur in einer Richtung vor. Für ihn ist ein Argument, daß Maßnahmen gegen den Klimawandel Milliarden kosten können. Für ihn ist seltsamerweise aber kein Argument, daß das unbeschränkte Emittieren von Treibhausgasen selbst Milliarden an Schäden verursachen wird. Er meint, man müsse die Aussagen der Klimaforschung mit Skepsis aufnehmen. Er sieht aber keinen Grund, die Aussagen der Leugnung der Ergebnisse der Klimaforschung mit Skepsis aufzunehmen inklusive seinem Strohmann, daß das Klima schon immer geschwankt hätte und ein Klimawandel daher unbedenklich sei.

In seinem Text findet man immer wieder vage Allgemeinplätze. Die Klimamodelle hätten bei einigen einschlägigen Testläufen die Vergangenheit nicht vorausberechnen können. Gelernter gibt hier nicht an, was er meint, um welche Elemente es geht und welche Relevanz das für das aktuelle Problem hat. In der Fachliteratur findet man hingegen, daß wesentliche Elemente der Klimaentwicklung der Vergangenheit mit den aktuellen Modellen reproduziert werden konnten. Die Literaturangaben dazu kann man zum Beispiel in den Kapiteln 6, 8 und 9 des 4. Sachstandberichts der WG 1 des IPCC nachlesen. Was also erzählt uns Gelernter da eigentlich? Er behauptet, die Zukunft könnten die Modelle erst recht nicht vorausberechnen. Daß sie das können, stellen die Modelle seit 1988 unter Beweis. Alle Modelle haben ihre Grenzen und ihre Fehler. Doch entscheidend ist, ob man unter Beachtung dieser Grenzen relevante Aussagen gewinnen kann. Und da können wir Klimamodelle als wichtige Entscheidungshilfe nutzen.

Gelernter meinte, Milliarden für den Klimaschutz wären doch womöglich besser angelegt für ganz andere Projekte, und sehr plakativ kommt da auch die Trinkwasserversorgung eines afrikanischen Dorfes ins Spiel. Möglicherweise schaffen wir mit dem Klimawandel hier erst die Probleme, die Gelernter dann lösen will. Oder auch nicht, denn das Dorf ist nur hypothetisch zu sehen, weil es diese Alternative nicht gibt – Gelernter, wie viele marktradikale Republikaner, nehmen solche Verweise nur als Vorwand, nichts zu tun, was er am Ende des Absatzes bereits andeutet. Wir geben Milliarden aus, um Banken zu retten, Milliarden, um Waffen zu kaufen, Milliarden, um Bauern zu subventionieren, Milliarden hier, Milliarden da. Wenn der politische Wille da ist, geben wir Milliarden für den Klimaschutz aus und gleichzeitig auch Milliarden für die Wasserversorgung in Entwicklungsländern. Bisher hat noch kein Leugner, der nach Manier des Sozioökonomen Björn Lomborg andere Entwicklungsprojekte ins Feld führte, denen angeblich der Klimaschutz das Wasser abgräbt, nachweisen können, daß auch nur ein Cent mehr in diese Projekte fließt, wenn wir keinen Klimaschutz betreiben. Da wäre Gelernters Skepsis mal angebracht.

Gelernter behauptet auch, daß wir reichlich Zeit zum Nachdenken hätten, bevor wir Entscheidungen treffen, das CO2-Experiment zu stoppen. Auch hier weiß niemand, wie Gelernter darauf kommt. Da er den Modellen nicht trauen will, muß er ja irgendwie beurteilen können, wieso wir noch lange Zeit weiter Treibhausgase in der Luft anreichern können, ohne daß das gravierende Auswirkungen hätte. Auch hier wäre Skepsis gegenüber Gelernters Urteilsvermögen angebracht, denn in den Fachpublikationen findet man eher Belege, gerade aus der Paläoklimatologie, die darauf aufbaut, daß das Klima schon immer geschwankt hat, daß wir bereits in einem Bereich der Treibhausgaskonzentrationen sind, bei dem gravierende unumkehrbare Wirkungen auftreten können. Wir haben demnach eben keine Zeit mehr, das CO2-Experiment fortzusetzen, dem Gelernter frei von jeder Skepsis eine vorläufige Unbedenklichkeit bescheinigen wollte.

Was Gelernter aber wirklich als Leugner, als Wissenschaftsgegner und als Polemiker kennzeichnet, ist seine Unterstellung, daß Wissenschaft auf Basis von Modellen, also praktisch die gesamte heutige Wissenschaft, eine religiöse Veranstaltung sei. Er schreibt von der „ehrwürdigen Imprimatur der wissenschaftlichen Priesterschaft“, von „Softwaregläubigkeit“, von „blindem Vertrauen auf die Kafka-Computer des wissenschaftlichen Mysterium-Staates“. Da schreibt jemand, der keine Argumente hat, der ablehnen will, was er nicht versteht, aber trotzdem sein Leben beeinflusst und dies nur dadurch kann, daß er Wissenschaft mit Religion gleichsetzt. Tut er das, braucht er sich nicht mehr mit den Fachargumenten auseinandersetzen, denn eine Religion ist ja nur Glaubenssache. Genau deshalb kommen so gerne religiöse Metaphern und Unterstellungen von Leugnern wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Gelernter behauptet, er warne vor der Gefahr, daß Politiker gläubig den Output von Modellen in politische Entscheidungen umsetzen würden. Doch hier stimmen schon zwei Punkte nicht. Zum einen diese Vision nicht, denn viel öfter beobachten Fachleute in der Politik ausgeprägte Beratungsresistenz. In den USA liegen seit 1979 Studien vor, daß Treibhausgasemissionen das Klima verändern werden und ein Risiko darstellen werden. Das hatte bisher erschreckend wenig Folgen. Zum anderen nimmt Gelernter einfach so an, daß die mögliche Fehlbarkeit von Modellen bedeutet, daß Entscheidungen ohne den Einsatz von Modellen weniger fehlerhaft wären. Diese Erwartung ist geradezu absurd. Modellbasierte Entscheidungen setzen sich ja gerade deshalb durch, weil man dadurch Fehlerraten absenken kann, nicht weil die Menschheit heimlich zur Computerreligion konvertiert wäre. Gelernter mag vom schönen 19. Jahrhundert träumen, als das Leben noch einfach war und man mit Bauchentscheidungen ein Gemeinwesen lenken konnte. Aber heute nutzen wir Internet, Flugzeuge, Autos, globale Warenströme und moderne Pharmazie. Nichts davon würde ohne Computereinsatz funktionieren, und Modelle werden in immer mehr Bereichen wichtige Arbeitswerkzeuge nicht nur in der Forschung, sondern in der Betriebssteuerung. Der Gedanke daran mag Gelernter verstören, trotzdem ist es kein Grund, wissenschaftliche Ergebnisse zu leugnen und Wissenschaftler zu diffamieren. Der nächste, bitte.

Mittwoch, 21. April 2010

Klimawandel läßt die Erde beben und Vulkane speien

Treibhausgasemissionen bewirken eine globale Erwärmung. Kohlendioxidemissionen außerdem einen Anstieg der Acidität der Meere. In der Folge verändern sich Lebensräume, sterben Arten aus, werden biologische Nahrungskreisläufe unterbrochen, kommt es zu vermehrten Extremwetterereignissen, Dürren, Überschwemmungen, möglicherweise zum Verlust des Meeres als Nahrungsquelle, zu schwerwiegenden Störungen der Nahrungsmittelversorgung zum Beispiel in Asien, zu fehlender Wasserversorgung in Teilen Asiens und Australiens, zu einem Anstieg des Meeresspiegels und dadurch zur Versalzung oder Überschwemmung vieler landwirtschaftlicher Nutzflächen und von Wohngebieten im Küstenraum. Das ist nur eine Auswahl von Wirkungen, die früher oder später sicher eintreffen oder zumindest wahrscheinlicher werden, wenn die Emissionen der Treibhausgase nicht rechtzeitig eingeschränkt und schließlich beendet werden. Der Klimawandel kann außerdem vermehrt zu Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis führen. Und genau hier ist der Punkt, an dem auch wohlwollende Leser zunächst mit Ablehnung reagieren. Wie soll eine globale Erwärmung um ein, zwei Grad in ein paar Jahrzehnten Erdbeben auslösen?

Hilfreich ist hier ein Blick in die aktuelle Ausgabe der Philosophical Transaction of the Royal Society A. Im September 2009 fand das dritte Johnston–Lavis Colloquium am University College London statt, in dem die geologischen Auswirkungen des Klimawandels ein Schwerpunktthema war. Die dort vorgetragenen Beiträge sind nun zu 12 Publikationen in der Fachzeitschrift geworden und zeigen unter anderem auch, woher der Zusammenhang zwischen Erdbeben, Vulkanen und Klimawandel kommt. Eigentlich setzen Vulkane das Kohlendioxid wieder frei, das im Laufe von Millionen Jahren der Luft entzogen wird, indem bei der Verwitterung von Gesteinen Kohlendioxid als Carbonat gebunden wird oder indem Meereslebewesen mit ihren Kalkschalen zum Meeresgrund absinken. Insofern können Vulkane, Verwitterung und Plattentektonik auf einer Zeitskala von Jahrmillionen Klimawandel bewirken - in beide Richtungen.

Eine globale Erwärmung kann auch dafür sorgen, daß Gletscher abtauen. So ein Gletscher ist aber eine schwere Last für das darunterliegende Gestein, ganz so, als würde da ein Berg ruhen. Und so, wie das Verschwinden eines Berges die Erdschichten darunter in Bewegung bringt, führt auch das Verschwinden eines Gletschers dazu, daß die Erde darunter in Bewegung gerät. Eine mögliche Folge ist, daß Vulkane, deren Eisdecke abtaut, aktiv werden. Freysteinn Sigmundsson, Virginie Pinel, Björn Lund, Fabien Albino, Carolina Pagli, Halldór Geirsson und Erik Sturkell untersuchen in Climate effects on volcanism: influence on magmatic systems of loading and unloading from ice mass variations, with examples from Iceland in Philosophical Transactions of the Royal Society A: Mathematical, Physical and Engineering Sciences, 368, 2519-2534, doi:10.1098/rsta.2010.0042 den Effekt des Endes der letzten Eiszeit auf den Vulkanismus in Island und fanden bei Modellrechnungen heraus, daß das Abschmelzen von Gletschern den Vulkanismus gefördert hatte. Im gleichen Heft werden Studien vorgestellt, die einen Anstieg des Vulkanismus aufgrund des Klimawandels für wahrscheinlich erachten.

In anderen Beiträgen wird die Rolle untersucht, die Meeresspiegeländerungen, Abtauen von Eis oder das Auftauen von Gashydraten im Meer auf die Stabilität von Erdschichten haben können. Sowohl an Land in den Bergen (etwa in den Alpen) wie im Meer kann das Abtauen von Eis oder das Auftauen von Gashydraten zu Erdrutschen führen, die im Meer Tsunamis bewirken können. Aber auch die relative Änderung der Dicke der Meeresschicht in Folge eines El Nino kann die Belastung der darunterliegenden Erdschichten verändern. Für den ostpazifischen Rücken konnte ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und El Nino-Ereignissen nachgewiesen werden.

Die Abhängigkeiten des Systems Erde vom Klimawandel gehen immer noch weiter, als viele für möglich halten.

Testfall Eyjafjallajökull-Vulkan

Der Ausbruch des Eyjafjallajökull-Vulkans macht für das Thema Klimawandel nicht viel her. Er speit zu wenig Schwefeldioxid aus und das auch noch zu weit nördlich, um effektiv die Erde abkühlen zu können, wie es etwa für fast zwei Jahre der Ausbruch des Mount Pinatubo auf den Philippinen geschafft hatte. Die Asche selbst könnte vielleicht auf den Gletschern im Norden Ablagerungen bilden und zu einem Abtauen beitragen. Aber die meist nach Süden führenden Luftströmungen sprechen ebensowenig für einen großen Effekt, wie die nicht übermäßig große Menge an Asche, die der Vulkan abgegeben hatte. Daß überhaupt eine solche Aschewolke bei den Eruptionen gebildet wurde, liegt daran, daß der Vulkan von einem Gletscher bedeckt war. Das Eis in Kontakt mit austretendem Magma führt zu explosionsartigem Verdampfen, bei dem das Magma in feinste Partikel zersprüht. Irgendwann ist kein Eis mehr da. Der Vulkan gibt nur noch einen Magmastrom ab. Interessanterweise ist die CO2-Bilanz des Vulkans positiv - was an CO2 durch die Flugverbote eingespart wurde, ist ein Vielfaches der Kohlendioxidemissionen des Vulkans. Vulkane haben nur auf einer sehr langfristigen Skala einen wesentlichen Effekt auf den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre.

Die Flugverbote waren die eigentlichen Aufreger und machen aus dem Vulkanausbruch einen Testfall. Zum einen lernen wir hier etwas über das Vorsorgeprinzip. Die Fluggesellschaften hätten ja gerne die horrenden Kosten durch die Flugverbote vermieden und meinten, wenn sie ein paar Flugzeuge unbeschadet durch Gebiete fliegen lassen können, in denen man die Aschewolke vermutet, sei bewiesen, daß die Flugverbote unnötig seien. Die zuständigen Behörden und Minister, wie etwa Verkehrsminister Peter Ramsauer in Deutschland, halten hingegen das Vorsorgeprinzip für vorrangig. Wenn niemand garantieren kann, daß alle Flugzeugtypen unbeschadet durch Aschewolken fliegen können, dann sollte das Unwissen über das Risiko bereits ein ausreichendes Argument für Einschränkungen sein. Einzelne Flugzeuge, die ohne Schäden durchfliegen, stellen ja nicht sicher, daß andere Flugzeuge, die vielleicht eine dichtere Aschewolke erwischen, länger der Asche ausgesetzt sind oder bereits aus anderen Gründen zu Schäden neigen, dann doch Ausfälle erleiden und Fluggäste mit Abgasen belastet werden oder die Maschinen sogar Triebwerksausfälle erleiden. Im nachhinein zu meckern, daß alles sich nach Messungen harmloser darstelle, als ursprünglich befürchtet, ist ignorant. Insofern gleicht der Fall der Vorsorge gegen die Schweinegrippe. Die Milliardenkosten der Fluggesellschaften hätten diese vermeiden können, wenn sie die angewandte Forschung finanziert hätten zu untersuchen, welche Konzentrationen und Zusammensetzung von Vulkanasche ihre Maschinen eigentlich schädigt.

Ansonsten haben wir vor allem gelernt, wie sich falsche Sparsamkeit rächen kann. Der Deutsche Wetterdienst hat ein Netz von 35 Ceilometern, die die Wolkenuntergrenze messen sollen. Dazu wird ein Laserstrahl im Infrarotbereich senkrecht nach oben gestrahlt und aus der Rückstreuung berechnet, in welcher Höhe und welcher Intensität Wolken oder Aerosol den Laserstrahl aufhalten. Prinzipiell hätten diese Daten uns dringend benötigte Informationen über die Vulkanasche geben können, wenn es die entsprechende Auswertesoftware und eine Möglichkeit, die Daten in Echtzeit abzurufen gegeben hätte. Das kostet Geld, und das Geld war anscheinend bisher nicht da. Behelfsmäßig hatte man am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg mit einem LIDAR einen Abbau des Ozons in der oberen Troposphäre gemessen und dadurch zeigen können, daß wohl Vulkanasche bis in den Voralpenraum vorgedrungen war. Aber das taugte nicht, um klar zu machen, wo und wieviel Vulkanasche denn nun wirklich über Deutschland vorhanden war. Daran änderte sich auch nichts durch den Probennahmeflug der DLR am Montag.

Die Lehre ist also, daß man nur bekommt, was man bezahlt. Wollen wir belastbare Daten im Fall eines Vulkanausbruchs, brauchen wir Forschung im Auftrag der Fluggesellschaften über mögliche Schäden an Triebwerken und brauchen wir beim Deutschen Wetterdienst ein besseres Meßnetz mit Echtzeitdaten für Aerosole in der Luft.

Hier die Themenseite des DWD dazu (derzeit auf deren Startseite - der Link kann sich aber verschieben.)

Und hier Verweise auf Primaklima, Astrodicticum Simplex, Diaxs Rake, And the Water seems inviting, die alle was interessantes zum Thema beitragen können.

Freitag, 2. April 2010

Müll gegen Geld

Medienschelte liest man in diesem Blog öfters. Ich schreibe das nicht gern, denn es gibt viele andere interessante Themen. Einiges ist in der Pipeline, aber in der Freizeit, neben Arbeit und Familie, bleibt einiges auf Halde, bis es zu alt ist, um noch jemanden zu interessieren. Den letzten Kommentar zum Egotrip des Prof. Tol, der dem Spiegel eine Meldung wert war, hätte ich vielleicht auslassen können, denn im letzten Spiegel vom 29.03.2010 gab es ein Machwerk, das den zuvor kritisierten Bericht seriös, sauber und neutral erscheinen läßt.

Der "Bericht" ist von Marco Evers, Olaf Stampf und Gerald Traufetter, und diese Namen sollte man sich merken als die von Menschen, die anscheinend Unterstellungen, Lügen und mediale Hinrichtungen zu ihrem Lebensunterhalt anbieten, denn dies ist es, was ich in dem Artikel vorfinde. Marco Evers ist seit 1995 Wissenschaftsredakteur beim Spiegel - er sollte wissen, was er da tut. Olaf Stampf ist, ich habe es nicht geglaubt, als ich das las, Ressortleiter Wissenschaft und Technik beim Spiegel. Ich habe dann allerdings ein paar Artikel zurückverfolgt, die seinen Namen trugen und entdeckte dabei, daß der Mann systematisch Artikel verbreitete in dem Tonfall "globale Erwärmung ist nicht schlimm" und immer mal wieder Leugnerlügen einstreute. Gerald Traufetter ist ebenfalls Wissenschaftsredakteur beim Spiegel, schreibt ansonsten auch mal ein Buch über die "Weisheit der Gefühle" - polemisch könnte ich schreiben, mit Vernunft hat der Mann es nicht so. Und sowieso könnte man mal fragen, was eigentlich Leute, die Politik- und Kulturwissenschaft studiert haben, überhaupt bei naturwissenschaftlichen Themen wie Klimawandel zu melden haben? Dummheit, Inkompetenz und Gleichgültigkeit gegenüber dem Thema, das ist meine erste Reaktion. Aber ich greife vor. Während ich hier tippe, sehe ich auch, daß schon Stefan Rahmstorf sich dazu gemeldet hat, und gerade was die Fakten angeht, empfehle ich auch den Besuch bei der Klimalounge. Doch zurück zum Thema...

Was man in diesem Artikel findet, hätte von Leugnern selbst geschrieben worden sein. Es ist teilweise wortwörtlich der Lügenbrei, der einem in Leugnerblogs gefüttert wird, nur hier steht es eben in der Druckversion des wichtigsten deutschen Nachrichtenmagazins, noch wiederholt in der freien Online-Ausgabe. Dazu wird hier eine mediale Hinrichtung von Personen betrieben, bei denen gerade die Unschuld erneut in einem Kommissionsbericht festgestellt wird. Es wird Personen Unfähigkeit und Datenfälschung unterstellt in einer Weise, die übler Nachrede gleichkommt, wenn man dafür keine Belege bieten kann. Es werden Falschmeldungen aus der britischen Presse wiederholt, die bereits widerlegt wurden. Dafür werde ich im folgenden Text Beispiele geben. Es wird sogar, diese Frechheit macht sprachlos, den Klimaforschern der reißerische, in alle Extreme verfallende, inkompetente Schundjournalismus des Spiegels von eben diesen Schmieranten zum Vorwurf gemacht. Doch vorher frage ich mich, wie ich das eigentlich angehen soll? Soll ich den Journalisten, offensichtlich ohne naturwissenschaftliche Ausbildung und von solchen Themen überfordert, hier Unfähigkeit vorwerfen? Daß sie nicht wissen, wie man zu einem Thema Recherche betreibt, um zum Beispiel zu untersuchen, ob Vorwürfe, die vorgebracht wurden, bereits von anderer Seite entkräftet wurden? Daß sie nicht merken, wann sie von einer Interessengruppe instrumentalisiert werden und nur ihr Sprachrohr sind? Daß ihnen nicht klar ist, daß man sich zu einem Thema, über das man schreibt, vorher sachkundig machen muß? Der Vorwurf der Dummheit und Inkompetenz ist noch der harmloseste, der mir einfällt. Aber ich kann es nicht glauben, daß jemand als Journalist sein Handwerk nicht versteht und als Wissenschaftsjournalismus sich nicht zumindest erforderliche Grundkenntnisse anliest. Oder soll ich bösen Willen unterstellen, eine Agenda der Journalisten? Vernetzung im Leugnerlager, nicht offengelegte Interessenkonflikte bei dem Thema? Das klingt mir zu sehr nach Verschwörungstheorie. Oder geht es hier einfach um nackten Zynismus? Man schreibt, was sich gut verkaufen läßt, und da eben gerade auf Klimaforscher geschossen wird, springt man unter den...Verzeihung, auf den anfahrenden Zug? Ich weiß es nicht, jeder soll sich eine der drei Möglichkeiten auswählen. Aber folgendes kommt dabei heraus:

Mediale Hinrichtung:

Phil Jones ist zum Sündenbock der Leugner gemacht worden. Man hat seine Arbeit durch sinnlose FOI-Anfragen sabotiert, man hat seine Arbeitsgruppe mit Hackerangriffen attakiert, Emails gestohlen und durch selektive Zitatauswahl dann Unterstellungen fabriziert, die bei Untersuchungen als haltlos erwiesen wurden. Er hat Morddrohungen erhalten und das läßt keinen unberührt. Er wird immer wieder angegriffen, um die Wissenschaft zu unterminieren. Was machen nun die Spiegel-Schmieranten? Sie walzen so richtig aus, wie tief er gestürzt sei, wie gesundheitlich angegriffen er ist, alles um nur ein Bild zu vermitteln. Das eines geschlagenen Mannes. Kein Wort darüber, wer daran schuld ist und daß die Vorwürfe gegen Jones haltlos sind. Der wichtigste Punkt dabei ist, daß die Temperaturzeitreihe der Climate Research Unit (CRU) im wesentlichen durch andere globale Temperaturzeitreihen reproduziert wird. Alleine das macht Vorwürfe gegen CRU haltlos. In der Logik der medialen Hinrichtung liegt es natürlich, die Zeitreihe, die das Ergebnis der Arbeit einer ganzen Gruppe ist und wiederum insgesamt auf Daten vieler Wetterdienste weltweit beruht, Jones-Zeitreihe genannt wird, und jeder Fehler, der irgendwo in den Daten sein könnte und von einem der Datenlieferanten zu verantworten wäre, nur diesem einen Mann zugeschrieben wird.

Ist das Dummheit, ist das Unwissenheit oder doch einfach nur Menschenverachtung, aus einem Mann noch Geld mit diesem Brutalojournalismus zu machen, der bereits geradezu krimininellen Angriffen ausgesetzt war?

Mit Pachauri wird das gleiche gemacht. Die Spiegelschundautoren sind sich auch nicht zu schade, die Geschichte zu wiederholen, daß er in seiner Freizeit einen erotischen Roman geschrieben hätte. Irrelevant und nur geeignet zum medialen Hinrichten.



Sprachrohr sein:


Wenn man sich das Machwerk durchliest, stößt man auf einige Namen, die die Alarmglocken schlagen lassen. Steve McIntyre, der aus dunklen Kanälen finanzierte frühere leitende Angestellte von Bergbauunternehmen. Ross McKitrick, Lobbyist, tätig für das Heartland-Institute, für das George C. Marshall-Institute und andere Lobbygruppen, die die Interessen verschiedener Unternehmen vertreten. Dafür wird gelogen, getäuscht und getrickst. Wollen die Journalisten etwa behaupten, sie wüßten nicht, wofür die beiden Männer stehen? Wollen sie etwa behaupten, sie wüßten nicht, daß die beiden bei der Wegman-Anhörung wie auch bei einem Artikel zu Mann et als. Temperaturrekonstruktion mit Tricks den Eindruck zu erwecken versuchten, diese Temperaturrekonstruktion sei fehlerhaft, gar eine Fälschung? Und das, obwohl diese Arbeit gut reproduzierbar und bestens bestätigt ist? Ist in den 12 Jahren danach auch nur eine seriöse Temperaturrekonstruktion veröffentlicht worden, die nicht zu den prinzipiell gleichen Ergebnissen gekommen ist? Nein! Was aber machen diese Schmierfinken? Sie zeichnen das Bild McIntyres als das des armen Underdogs, der nur mit einem kleinen Notebook allein aus Wahrheitsliebe aus privater Tasche die Rechnungen all der Klimaforscher auf ihren Superrechnern widerlegt. Bullshit! McIntyre ist es, der in nunmehr 12 Jahren über seinen Blog ClimateAudit die miesesten und feigsten Unterstellungen verbreitet hat ohne je in der Lage zu sein, auch nur einmal seine Kernbehauptungen zu belegen. McIntyre ist es, der geschlagen ist. Es konnte nie anders ausgehen, denn seine Agenda ist es nicht, recht zu behalten, sondern nur, Unterstellungen zu verbreiten, das Märchen von der anhaltenden Diskussion, ob es einen Klimawandel gibt, am Leben zu erhalten. Er ist da, um Verwirrung zu stiften, zu sabotieren und aufzuhalten, nicht um etwas zur Wissenschaft beizutragen. Kritiklos reproduzieren die Spiegel-Journalisten die bereits widerlegten Leugner-Märchen, wie etwa das gegen heute angeblich wärmere Mittelalter. Auch von Storch wird gern zitiert, in allen Facetten seiner heuchlerischen "Honest Broker"-Haltung, nach der die meisten seiner Kollegen Alarmisten seien und eine politische Agenda betrieben. Das wäre eine Rufmordkoalition, und für die machen sich die Spiegeljournalisten zum Sprachrohr. Nochmal gefragt: wollen diese Journalisten behaupten, sie wüßten nicht, wofür diese Männer stehen, wie sie widerlegt wurden, welchen schmutzigen Job die beiden "Macs" für Energieunternehmen und andere zu erledigen haben?


Eigene Fehler anderen zuschieben:


Der Spiegel macht sein Geld mit starken Schlagzeilen und gut inszenierten Titelblättern. Der Spiegel gehörte auch zu den Blättern, die nach den Hinweisen der Klimaforschern in den 80er Jahren, daß ein Klimawandel definitiv drohe, gleich mal den Kölner Dom unter Wasser setzten, was in keinem Bericht der Klimaforscher je als Szenario auftauchte. Und dann haben die Schmieranten tatsächlich die Unverschämtheit zu schreiben:

"Es waren Szenen wie aus einem Horrorfilm: Wie Riffe ragen die Wolkenkratzer von New York aus der See. Überflutet sind längst auch Hamburg und Hongkong, London und Neapel. Anderswo hat das Meer ganze Länder verschluckt: Dänemark, die Niederlande und Bangladesch existieren nicht mehr.

Mit solchen Horrorvisionen rüttelten Klimaforscher vor einem Vierteljahrhundert die Öffentlichkeit auf. (...)"
Nie hat in irgendeinem Bericht zum Klimawandel gestanden, daß in absehbarer Zeit sämtliche Eisschilde abtauen würden. Und zu keiner Zeit hat irgendein Klimaforscher je ausgeschlossen, daß im Laufe eines langen Zeitraums - 1000 Jahre, einige Jahrhunderte - das gesamte Festlandseis abtauen könnte, würde die Menschheit unbegrenzt CO2 in die Atmosphäre blasen und die globale Erwärmung ungebremst immer weiter gehen. Die Horrorszenarien einerseits wie auch die angebliche Meinungsänderung in der Klimaforschung sind beide nur Erfindungen solcher Journalisten wie eben dieser "Wissenschafts"journalisten des Spiegels.

Fehler über Fehler:

Es wird behauptet, die Temperaturkurve des Jones (das heißt, die globalen Temperaturdaten von CRU) sei umstritten. Wo denn?

Es gäbe keine Quelle für die Zunahme von Naturkatastrophen. Vielleicht in der verdrehten Welt von Roger Pielke jr., den man im Spiegel auch zu Wort kommen läßt. Aber die Realität sieht anders aus.

Die Autoren und Gutachter des IPCC seien parteiisch gewesen. Auf welcher Skala denn? Auf der von Koch Industries und Exxon? Das wird wohl so sein. Aber auf keiner seriösen Skala.

Sie behaupten, die Hockey-Schlägerkurve sei als Mogelei entlarvt worden. Das genaue Gegenteil ist festgestellt worden, es ist nachgewiesen worden, daß die Kurve keine Mogelei ist.


Sie behaupten, es spräche viel dafür, dass es im Mittelalter zwischen 900 und 1300, in Wahrheit doch wärmer war als heute. Falsch. Es spricht nichts dafür. Und Weinbau in Schottland gibt es heute, sogar Ackerbau und Fortwirtschaft in Grönland auf einem Niveau, der im Wikingerzeitalter definitiv ausgeschlossen war. Nicht, daß das ein guter Indikator für die globale Temperatur wäre.

Sie behaupten, durch einen Fehler wäre die höchste Temperatur in den USA erst für 1998 angegeben worden und hätte dann dank McIntyre auf 1934 korrigiert werden müssen. Falsch. Vorher und nachher war die höchste Temperatur in den 48 zusammenhängenden Staaten der USA vor 2005 1934. Korrigiert werden mußten Temperaturdaten nach 1999, und auch dies nur um einen geringfügigen Betrag, der die Daten nicht außerhalb der angegebenen Fehlergrenzen veränderte und global bedeutungslos war.

Sie behaupten von Jones zur Behandlung der Daten der Wetterdienste: "Er hat die Aufzeichnungen, wie er die Homogenisierung vornahm, gelöscht." Gelogen! Verbreitet wird das vom Competitive Enterprise Institute im Interesse ihrer Auftraggeber. Und jetzt von den Spiegel-Schmieranten.

Sie behaupten, Professor Peter Webster hätte dies bestätigt. Peter Webster kollaboriert mit Jones. Laut Spiegel hätte sich Webster über schlampige Dokumentation und Fehler in den Daten beschwert, die er allerdings nicht, wie der Spiegel behauptet, erhielt, um CRU zu überprüfen, sondern für ein gemeinsames Projekt mit Jones zu einem speziellen Thema. Nach all diesen Fehlern, dieser Rufmordkampagne und der Übernahme zigfach wiederholter Leugnermärchen, kann man darauf vertrauen, daß hier nicht einzelne Äußerungen Websters aus dem Zusammenhang gerissen und verfälscht wurden? Dafür spricht die Absurdität der Anschuldigungen. Es wird von "Temperatursprüngen" in den Stationsdaten geschrieben. Das ist Quatsch. Entweder geht es um Inhomogenitäten in den Zeitreihen einzelner Stationen. Das gibt es, ist trivial und Grund dafür, daß die Homogenisierung der Zeitreihen für globale Klimadaten erforderlich ist. Genau dies ist auch vielfach unabhängig überprüft. Oder es geht um Sprünge in der globalen Zeitreihe. Die gibt es nicht. Die Zeitreihe ist on-line und man kann sie nach Belieben gegen die Zeitreihen anderer Institute auftragen und vergleichen. Wo sollen da signifikante Sprünge sein? Der Temperaturanstieg auf der Südhalbkugel sei so stark wie auf der Nordhalbkugel und das könne man nicht verstehen, läßt der Spiegel Webster sagen. Das ist, mit Verlaub, nicht wahr und ich denke nicht, daß Webster das so gesagt hat.

Sie behaupten, CRU hätte den Wärmeinseleffekt nicht berücksichtigt, McKitrick hingegen hätte den nachgewiesen. Jones hätte erfolglos versucht, diesen Nachweis aus dem 4. IPCC-Bericht herauszuhalten und er hätte dann das Urteil hineingeschmuggelt, Ross McKitricks Arbeit wäre statistisch nicht signifikant. Genau das ist der Punkt. Ross McKitricks Arbeit ist statistisch fehlerhaft und nicht signifikant und es ist wiederholt nachgewiesen worden, daß der Wärmeinseleffekt ausreichend berücksichtigt wurde und die globalen Temperaturzeitreihen nicht verfälscht. Was RossMcKitrick sonst noch verbricht, ist nur einen Verriß wert.

Ich breche hier ab, es folgen noch fast 2/3 des Textes in gleicher Nicht-Qualität. Wenn die Spiegelschreiberlinge permanent von Leugnerblogs abgeschrieben hätten oder eine Auftragsarbeit für das Heartlandinstitut verfaßt hätten, sähe das Resultat genau so aus.

Fazit:

Die Spiegeljournalisten haben hier Rufmord, mediale Hinrichtung und die Verbreitung systematischer Falschinformation betrieben. Das Geschreibsel ist, wie immer man es werten will, entweder völlig inkompetent oder eine Fabrikation einer Desinformationskampagne von Lobbyinstituten und ihrem Bloggernetzwerk. Dies ist eine Arbeit der Wissenschaftsredaktion des Spiegels. Es belegt, daß dieses Blatt überhaupt nicht in der Lage ist, vertrauenswürdige, wahrhaftige Berichterstattung zu solchen Themen zu leisten. Spiegelabonnenten sind in meinen Augen Masochisten, daß sie für diesen Schund auch noch Geld bezahlen. Und, das muß ich leider anfügen, ich habe den schlimmen Verdacht, daß dies kein spezifisches Problem des Spiegels ist, sondern daß diese Art von Lügenjournalismus in vielen Printmedien geduldet wird. Weil die Leser sich das bieten lassen und diesen Müll bezahlen...

Donnerstag, 1. April 2010

Viele Leute schulden viele Entschuldigungen - Reloaded

Da ich gestern nicht zum Schreiben gekommen bin, bin ich spät dran in der Sache und könnte es mir einfach machen. Georg Hoffmann hat auf Primaklima bereits kommentiert, daß ein Bericht des britischen Parlaments Phil Jones von Vorwürfen entlastet hat. Aber so ganz einverstanden bin ich dann doch nicht damit. Auf diversen Seiten auf englisch wird ausführlich dazu berichtet und kommentiert und je nachdem, was man sich aus dem Untersuchungsbericht herausgreift, kann man anscheinend zu verschiedenen Ansichten gelangen. Eli Rabett meldet sich dazu, auf Climate Progress wird es mit dem Holzhammer eingehämmert und man kann den Bericht runterladen mit zusätzlichem Material und Transkripten hier. James Annan wiederum vergleicht die Datenabgabepraxis bei CRU mit der viel restriktiveren bei anderen öffentlichen Stellen - warum also so hohe Ansprüche an die Wissenschaftler gestellt werden?

Eine wesentliche Schlußfolgerung ist, daß der Fokus auf Phil Jones fehlgeleitet war. Nach Meinung der Kommission war Jones bei der Weitergabe von Daten und Code der in der Wissenschaft üblichen Praxis gefolgt. Diese Praxis könnte offener sein. Vorwürfe bezüglich der Abgabe von Informationen nach dem Freedom of Information Gesetz seien eher an die University of East Anglia denn an Jones Arbeitsgruppe zu richten. Der Untersuchungsbericht stellt fest, daß Jones keine Daten verfälscht hat. Weder hinter dem vielzitierten "Trick" noch hinter dem "hide the decline" standen irgendwelche Verfälschungen von Daten. Auch die Behauptung, es seien unliebsame Wissenschaftler oder ihre Arbeiten in unfairer Weise aus Fachzeitschriften oder aus dem IPCC-Bericht gedrängt worden, wurde widerlegt. Das ist alles nichts Neues, sondern war schon vorher bekannt.

Etwas differenzierter meldet man sich zum Thema des Umgangs mit Anfragen nach dem Freedom of Information (FOI)-Gesetz. Diese waren mißbräuchlich verwendet worden, um die wissenschaftliche Arbeit zu sabotieren. Daher ist es menschlich verständlich, wenn Jones sich hier angegriffen fühlte und die Intentionen des FOI-Gesetzes hintertrieb. Formal gesehen war das zu rügen, und diverse Medienberichte, aber eben auch Georg Hoffmann im Link oben hoben diesen Aspekt hervor. Auf den verlinkten englischen Seiten geht es auch um den anderen Aspekt. Daß nämlich auch der britische Parlamentsausschuß diesen Sachverhalt erwähnt, daß die FOI-Anfragen mißbräuchlich eingesetzt wurden und die Reaktion von Jones verständlich ist. In einer Pressekonferenz erklärte der Kommissionsvorsitzende Phil Willis: "Wir glauben, daß Professor Jones in vieler Weise zum Sündenbock gemacht wurde als Ergebnis dessen, was von seiner Seite Frustration darüber war, daß Leute von ihm Daten forderten nur um seine Forschung in Frage zu stellen." Der Untersuchungsbericht hebt auch hervor, daß diese Kultur, sich durch FOI-Anfragen angegriffen zu fühlen, sich immer stärker entwickelt habe und zu einer allgemeinen Zurückhaltung von Informationen geführt habe. Das wurde gerügt. Ich denke, man muß Rüge und Verständnis zusammensehen. Der Vorwurf der Sabotage gegen die Antragsteller wiegt schwer.

Bedauerlicherweise wurde aus meiner Sicht noch nicht genug gewürdigt und fragt kaum einer von den Medien danach, ob Wissenschaftler das eigentlich dulden müssen, wenn Leute versuchen, sie über FOI-Anfragen von ihrer Arbeit abzuhalten, um sie zu sabotieren oder ob die Leute, die über diese Anfragen Daten erhielten, eigentlich je damit gemacht hatten, was sie vorgaben, damit vorzuhaben, nämlich damit wissenschaftlich zu arbeiten und Forschungsergebnisse zu reproduzieren. Bisher gibt es da auf Seiten der Leugner nämlich nur Fehlanzeigen.

Und das ist der zweite Punkt, den Journalisten überhaupt nicht verstehen. Da die zugrunde liegenden Daten und Methoden der Arbeit der Climate Research Unit nämlich durchaus offen verfügbar sind, ganz ohne FOI-Anfragen, und verschiedene andere Gruppen, wie GISS und NCDC, selbst globale Temperaturzeitreihen erstellen, kann man alleine daraus ablesen, wie überflüssig die FOI-Anfragen sind. Und es ist eigentlich trivial, aber man muß doch daran erinnern: die anderen Zeitreihen reproduzieren im allgemeinen die Ergebnisse der Zeitreihen der Climate Research Unit. Und Reproduzierbarkeit ist der eigentliche Qualitätsnachweis in der Wissenschaft.

Ökonomenstreit

In einem neuen Beitrag bei Spiegel Online wird mal wieder vorgeführt, wie man aus einem Maulwurfshügel einen Berg baut. Es soll nämlich schon wieder das Bild gemalt werden, daß es lauter Skandale um die IPCC-Berichte gibt. Und da suchen Journalisten nach Möglichkeiten, eine bestehende Serie zu verlängern. Der Boden wird bereitet, indem zunächst an frühere Angriffe gegen das IPCC erinnert wird, ohne dabei zu erwähnen, daß viele dieser Anschuldigungen sich als haltlos und fabriziert herausstellten. Dann wird herausgestellt, daß sich diesmal der Angriff auf den Bericht der dritten Arbeitsgruppe zu Maßnahmen gegen den Klimawandel richtet, der bisher nicht im Fokus der Leugnervorwürfe stand. Die dritte Arbeitsgruppe fragt unter anderem nach den Kosten des Klimawandels und den Kosten für Maßnahmen dagegen und setzt sie ins Verhältnis.

An der Stelle muß ich um Verzeihung bitten, daß ich zu diesen Fragen nicht den rechten Zugang habe. Ich bin kein Ökonom und habe bedauerlicherweise Vorurteile gegen die Arbeit der Wirtschaftswissenschaftler. Die Projektionen der Klimamodelle haben gewisse Unsicherheiten. Wenn man darauf noch ökonomische Modelle mit ihren eigenen Unsicherheiten setzt, kann das Ergebnis nicht besonders überzeugend sein. Und mein Vertrauen in die Arbeit von Wirtschaftswissenschaftlern ist dadurch getrübt, daß hier anscheinend verschiedene Schulen, Paradigmen und sogar politische Lager eine Rolle spielen. Wirtschaftswissenschaften versuchen das komplexe Handeln von Menschen in Gesetzmäßigkeiten zu fassen, und da sind meines Erachtens mehr Freiheitsgrade als bestimmende Parameter vorhanden. Hier gilt noch mehr, daß Voraussagen schwierig sind, insbesondere solche, die die Zukunft betreffen. Das Problem mit den Abschätzungen zu zukünftigen Kosten des Klimawandels oder der Maßnahmen dagegen ist, daß diese Kosten, die bereits fehlerhaft geschätzt werden und ihrerseits auf Klimaprojektionen mit Unsicherheiten basieren, über Jahrzehnte aus der Zukunft auf die Gegenwart abgezinst werden, was die Fehler weiter vergrößert, denn man kann für verschiedene Zinssätze argumentieren. Und was einen eigentlich interesiert, ist die Differenz zwischen Kosten der Klimawandelfolgen und der Schutzmaßnahmen, also zweier sehr unsicherer Zahlen. Man sieht aus meiner Beschreibung, daß ich diesen Arbeiten der Ökonomen nichts abgewinnen kann. Vermutlich habe ich keine Ahnung davon.

Vielleicht halte ich den Nutzen dieser ganzen Überlegungen auch deshalb für fraglich, weil ich nicht genau weiß, wie man den Zusammenbruch der Ozeane als Ökosystem bewerten will. Oder wie man auf die Gegenwart abzinst, wenn die Nahrungsproduktion in Teilen Asiens zusammenbricht. Ich habe den Verdacht, daß man für manches unendliche Kosten ansetzen müßte, weil es Ereignisse sind, die wir um keinen Preis akzeptieren wollten. Die verschiedenen möglichen Realisierungen von Klimawandelkosten ergeben eine Verteilung, die zwei Flügel hat. Auf dem einen Flügel liegen, salopp gesagt, die optimistischen Szenarien und auf dem anderen Flügel die Apokalypsen. Ich habe den Verdacht, daß viele Wirtschaftswissenschaftler bezüglich der naturwissenschaftlichen Fragen ignorant sind und noch als reines Kostenproblem behandeln, was in Wahrheit ein existentielles Problem ist. Oder wieviel kosten einige tausend oder einige Millionen Menschenleben? Wie setzt man das ins Verhältnis zu einer bestimmten Menge prognostizierten Wirtschaftswachstums? Und was ist diese Prognose nach dem nächsten Finanzmarktcrash wert?

Nun meldet der Spiegel, daß ein namhafter Ökonom gravierende Fehler im Bericht der 3. Arbeitsgruppe ausgemacht hätte. Was der Spiegel den Lesern als Zusatzinformation vorenthält ist, daß der Kritiker Richard Tol (Bild) zwar ein Ökonom mit einer großen Zahl einschlägiger Publikationen ist, aber auch er bekannt dafür ist, immer recht gleichförmige Ergebnisse zu erzielen. Wenn es nach ihm geht, sind die Kosten des Klimawandels eher gering, die Hälfte der schädlichen Folgen des Klimawandels bereits geschehen oder unvermeidlich und die Kosten von Maßnahmen gegen den Klimawandel eher hoch. Daher empfiehlt er, es mit Maßnahmen gegen den Klimawandel doch gemächlich angehen zu lassen. Ich glaube, das Muster ist klar. Tol leugnet den Klimawandel nicht. Aber er dreht alles so, daß man trotzdem nichts schwerwiegendes zu tun braucht. Er ist damit im übrigen nicht allein. Es gibt verschiedene Schulen unter den Wirtschaftswissenschaftlern.

Richard Tol hatte in der Klimazwiebel ein Pamphlet mit Vorwürfen an das IPCC eingestellt. Und das ist im Grunde, abgesehen von vielen Auslassungen, wie etwa einer nachvollziehbaren Quellenangabe, vom Spiegeljournalisten übernommen worden. Die Leistung des Reporters war es noch, den kritisierten Edenhofer zu fragen, was er dazu meint, und sich noch einen Gesinnungsgenossen Tols nennen zu lassen, der dessen Kritik teilt. Aber hat Tol etwas gravierendes in der Hand? Tol wirft unter anderem dem IPCC vor, daß bei der Abschätzung des Nutzens von Umweltschutzmaßnahmen graue Literatur in den Bericht der 3. Arbeitsgruppe eingegangen wäre, obwohl man dazu einen fachbegutachteten Übersichtsartikel hätte zitieren können, der 2005, also zeitig zur Erstellung des Berichts, vorlag. Klingt böse, zumal Tol auch vorbringt, daß die Arbeitsgruppe schon bei der Erstellung des Berichts von Experten kritisiert wurde. Tol meint, das wäre Absicht. Die IPCC-Arbeitsgruppe unter Leitung von Ottmar Edenhofer hätte Schätzungen bevorzugt, die den Nutzen von Umweltschutzmaßnahmen bei der Beschäftigung hoch ansetzen (siehe Kapitel 11.8.2 im Bericht der 3. Arbeitsgruppe), aber eine fachbegutachtete Metastudie nicht berücksichtigt, die den Nutzen deutlich niedriger ansetzt. Im Spiegelbericht wird behauptet, die fachbegutachtete Studie wäre genannt, aber vom IPCC nicht berücksichtigt worden. Schaut man sich aber den Kommentarbereich zum Bericht an, wo die Entwurfsversionen und Korrekturwünsche dokumentiert sind, stellt man fest, daß auf zahlreiche Änderungswünsche von Tol eingegangen worden ist, wie auch auf Wünsche von Montgomery, der ähnlich stark eher wirtschaftsfreundliche Intentionen hat. Was man dort aber nicht findet, ist die Arbeit von Patuelli, Nijkamp and Pels (2005, Ecological Economics, 55 (4), 564-583), die Tol vermißte. Das IPCC konnte hier seinem Vorschlag nicht folgen, weil er nicht gemacht wurde. Nun handelt es sich dabei zwar um eine Metastudie, die sicher eine sinnvolle Ergänzung zum Thema ergeben hätte, aber letztlich ist auch diese Arbeit nur eine Einzelmeinung, die man nicht übergewichten sollte. Und es gibt tatsächlich keinen Grund, eine Arbeit nur deshalb geringzuschätzen, weil sie unter grauer Literatur firmiert, wenn es hier um Berichte anerkannter Behörden geht oder um den renommierten Stern-Report (in einem anderen Bereich). Tol meint, die IPCC-Arbeitsgruppe hätte einseitig bestimmte Arbeiten favorisiert. Tol macht aber, bestenfalls, nichts anderes. Was mir eher noch auffällt, daß sich jemand namens Tol darüber aufgeregt, daß mindestens 8 Publikationen aus 2005 (teilweise noch nicht erschienen) nicht berücksichtigt worden waren, geschrieben von - Tol. Darunter auch eine Metastudie, die zufälligerweise zum Ergebnis kommt, daß sich bei geschickter Auswahl der zugrunde liegenden Studien die Kosten für den Klimawandel je Tonne CO2 gegenüber der Berücksichtigung aller Studien halbieren. Ein guter Teil der eher optimistischen Studien bezüglich der Kosten von CO2 stammt von - Tol, teilweise zusammen mit anderen Autoren. Und hier muß man der IPCC-Gruppe zugutehalten, daß sie auch hier deutlich im Sinne Tols nachgebessert hatten. Ich werde den Verdacht nicht los, daß Tol vor 100% Übereinstimmung mit ihm mit dem IPCC nicht zufrieden gewesen wäre.

Am Ende fragt man sich, warum nun eigentlich der Aufstand? Tol findet, daß Tol nicht genügend zitiert wurde und kritisiert, daß die Arbeitsgruppe zu anderen Ergebnissen gekommen ist als Tol. Daher sei sie voreingenommen, würde CO2-Kosten zu hoch und CO2-Nutzen zu niedrig ansetzen. Meint Tol. Große Meldung im Spiegel. Und schon wieder sei das IPCC in der Kritik. Allerdings nur alter Wein in neuen Schläuchen. Es dürfen schon Wetten abgeschlossen werden, wann von Storch oder Pielke jr oder Tol oder Kombinationen von diesen weitere Kommentare dazu abgeben, wie einseitig und politisch unterwandert das IPCC doch sei. Was uns Pielke, von Storch und Tol ganz neutral erzählen werden. Honest Broker halt.