Donnerstag, 23. Juni 2011

Wutbürger

Üblicherweise lösen erwachsene Menschen Konflikte auf, indem sie darüber reden. Sie sammeln die Fakten, decken auf, wo diese fehlen, und stellen fest, wie weit Einigkeit erzielt werden kann. Viele Menschen sind in diesem Sinne nicht erwachsen. Da wird dann lieber gestritten, auf Basis von Vorurteilen geredet und ausgeschlossen, an der eigenen Position Abstriche zu machen. Der Wutbürger, der sich so kindisch gebärdet, ist immer mehr in Mode. Er steht in Athen und trägt einen Galgen, an dem die Politiker hängen sollen, die an allem schuld seien. Er steht in Stuttgart, und mobt auf der Straße erfolgreich gegen ein abgeschlossenes Planfeststellungsverfahren. Er marschiert in den USA als Tea Party-Bewegung, und fordert, dem eigenen Staat den Geldhahn abzudrehen, ganz im Sinne der Milliardäre wie den Koch-Brüdern, die diese Bewegung mit initiiert und finanziert haben und vermutlich zum eigenen Schaden vieler Tea-Party-Bewegten. Um zornig zu sein, braucht man kein Hirn. Wutbürger sind auch ein wachsendes Problem für die Klimaforschung. Die gleichen Medien, die jeden Blogger-Pups zum IPCC-Skandal stilisieren, schauen hier aber beharrlich weg. In Australien hingegen schaut man hin. Ein Blick ins Ausland.

Dienstag, 21. Juni 2011

Neuer eingebildeter IPCC-Skandal

In China fallen öfters mal Säcke mit Reis um und in der Blogosphäre findet sich immer wieder mal jemand, der meint, dem IPCC einen Skandal anhängen zu müssen. Diesmal hat Mark Lynas den Wanderpokal. Sein Problem: die Arbeitsgruppe zu Maßnahmen gegen den Klimawandel (WG3) des IPCC hat einen Bericht zu Möglichkeiten herausgegeben, über erneuerbare Energien den Klimawandel zu verlangsamen. Der Bericht liefert auf über 1000 Seiten Informationen zu den verschiedenen alternativen Energien im Vergleich zum heutigen Energieträgermix und mögliche Entwicklungen abhängig von ökonomischen Randbedingungen. Wie schafft man es, da einen Skandal zu finden? Entweder pickt man sich auf den 1544 Seiten irgendeinen nebensächlichen Fehler heraus, den es in so einem langen Bericht unweigerlich geben muß oder man mäkelt an der Vita eines von etwa 120 Autoren herum oder man mißversteht eine Textpassage aus der Zusammenfassung, die aus irgendeinem Grund den Inhalt des Berichts zu verkürzt wiedergibt. Nichts davon macht Mark Lynas, denn es geht noch dümmer.

Sonntag, 5. Juni 2011

Schwefelwasserstoffhölle

Leider war ich von Arbeit und Familie zu sehr eingebunden, um den Blog voranzubringen. Mehrere Beiträge haben es nur in den Entwurfsstatus gebracht, sind in ihm veraltet und schon wieder verworfen. Also mache ich jetzt mal etwas, das ganz bewußt nicht aktuell ist. Ich schaue 251 Millionen Jahre zurück. Damals starben 90% aller Arten im Meer und 70% an Land aus. Das Massensterben an der Grenze zwischen Perm und Trias schuf nicht nur Platz für die Dinosaurier, es ist auch ein Lehrstück für die vielen Zustände, die die Erde im ungünstigen Fall einnehmen könnte.