Sonntag, 20. März 2011

Fake scandal again

Most probably you have seen it on Wattsupwiththat, though it has made the round in all the denier blogs. Former German chancellor Helmut Schmidt is cited to have said, that some climate scientist were proven to be fraudsters and has called for the investigation of the IPCC by German scientific institutions. What you will probably never hear by those outlets of misinformation: Helmut Schmidt never said this. Not, that he would not say stupid things once in a while. He is more than 90 years old, he is ignorant about natural sciences, and when he was chancellor he was rather not famous for putting the environment on the agenda. But he didn’t say it. I checked with the bureau of the former chancellor, Mrs. Krüger-Penski, and she says that what was on display on the Max-Planck-Gesellschaft (MPG) website and what was cited all the time by deniers was not what Schmidt has said. What he has said is, what is on display under the very same links on the MPG site and what you could have read at the German weekly news paper DIE ZEIT, where Schmidt still is co-publisher. Schmidt never called IPCC scientists fraudsters.

Donnerstag, 17. März 2011

Schon wieder ein inszenierter Skandal

Dem Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt wurde die Behauptung zugeschoben, Klimaforscher hätten sich als Betrüger erwiesen. Diese Behauptung war nicht nur sachlich falsch, das Büro des Kanzlers a.D. dementiert auch, daß diese Bemerkung gemacht wurde. Auf google aber findet man mit dem Suchstring "Helmut Schmidt IPCC Betrüger" gut 136.000 Einträge. Schon wieder ein inszenierter Skandal? Im folgenden gehe ich der Sache nach.

Dienstag, 8. März 2011

Wenn alte Politiker die Welt nicht mehr verstehen

In diesem Blogbeitrag bin ich davon ausgegangen, daß eine von der MPI veröffentlichte und in Leugnerkreisen weithin zitierte Textfassung einer Rede von Helmut Schmidt der gehaltenen Rede entspricht. Nach Auskunft des Büros des Bundeskanzlers a.D. entspricht der beim MPI publizierte Text nicht der von Herrn Schmidt gehaltenen Rede. Auch wenn Herr Schmidt vermutlich meinen Blogbeitrag nicht zur Kenntnis nehmen konnte oder wird, und mir keine Klagen deswegen zu Ohr gekommen sind, möchte ich an dieser Stelle trotzdem dafür um Entschuldigung bitten, daß ich davon ausgegangen bin, daß Herr Schmidt tatsächlich Klimaforscher als Betrüger bezeichnet hatte. Das hat er nicht. Wenn ich den Blogbeitrag trotzdem stehen lasse, dann nur deshalb, weil im Internet das Löschen eines Beitrages sinnlos ist und die Ergänzung um eine Korrektur sinnvoller ist.

Sie sind alt, sie sind geachtet, manchmal haftet ihnen was mythisches an. Frühere Präsidenten und Kanzler, die es geschafft hatten ohne all zu großen Skandal abzutreten, können noch Jahrzehnte später weit beachtete Auftritte haben. Logisch muß man das nicht finden. Die früher im Amt gesammelten Erfahrungen mögen wertvoll sein. Das heißt aber nicht, daß der alte Staatsmann zu aktuellen Problemen immer was hilfreiches sagen kann. Der Ex-Forschungsminister Andreas von Bülow stellte sich nach dem 11.09.2001 als einer der abgedrehtesten Verschwörungstheoretiker vor dem Herrn heraus. Einst der jüngste Minister im Kabinett Schmidt und Hoffnungsträger, später Verbreiter von Wirren Theorien über US-Geheimdienste, die das World Trade Center in die Luft sprengen. Der Verweis auf die früheren Amtswürden war einer der Schlüssel, um mit diesen Spinnereien Gehör zu finden und Bücher zu verkaufen. Auch Helmut Schmidt ist nicht davor gefeit, merkwürdige Ansichten zum Kliamwandel zu vertreten. Kürzlich wurde ihm sogar zugeschrieben, er hätte Klimaforscher gar "Betrüger" genannt. Wie kommt das eigentlich?

Dienstag, 1. März 2011

Leugner bekämpfen die Wissenschaft, Teil 2

Im letzten Beitrag hatte ich dargelegt, daß Leugner die Wissenschaft bekämpfen. Sie bestreiten nicht nur Grundaussagen der Wissenschaft, die eigenen politischen, wirtschaftlichen, religiösen oder egoistischen Zielen entgegenstehen, sie greifen auch Wissenschaftler in Person an und unterstellen ihnen, daß sie sich gegen die Gesellschaft verschwören. In dieser angeblichen Verschwörung blocken die Wissenschaftler abweichende Meinungen ab, vertuschen eigene Fehler und organisieren sich in einer eigenen Sekte, die die Meinung vertritt, die den Wissenschaftlern politisch paßt oder für die sie Geld erhalten. Die Unterstellung einer Verschwörung ist die entscheidende Schutzbehauptung der Leugner zu erklären, warum ihre Meinung in der Fachliteratur kaum zum tragen kommt. Im letzten Beitrag zeigte ich auf, wie schäbig der Kreis um Steve McIntyre, in diesem Fall Ryan O'Donnell, mit Wissenschaftlern umgehen, selbst wenn jene ihnen vorher geholfen hatten und äußerst fair waren. McIntyre beklagt sich regelmäßig darüber, daß Wissenschaftler gegen ihn abblocken würden, vergißt aber dabei natürlich, daß er zuvor gegen genau diese Wissenschaftler konstruierte Vorwürfe der Unfähigkeit und Datenfälschung vorgebracht hatte (etwa gegen Michael Mann und seine Kollegen bei der Hockeyschlägertemperaturkurve) oder Daten verlangte, die er gar nicht benötigte, weil er sie entweder schon hatte (die Yamal-Baumringdaten von Briffa) oder die er gar nicht brauchte, wenn er nur seine Arbeit tun würde (wie die Reproduktion der globalen Temperatur entsprechend der Arbeit des Teams um Phil Jones, die andere Gruppen leisten konnten ganz ohne Freedom of Information-Anfragen). Doch auch andere Personen sind hier zu erwähnen. Nehmen wir Prof. Judith Curry.

(Übrigens, weitere, neuere relevante Blogbeiträge zum Thema sind:
Wissenschaftsbetrug - wie Leugner versuchen, mit wissenschaftlich wirkenden Scheinfachartikeln eine wissenschaftliche Kontroverse vorzutäuschen.
Leugner und seriöse Wissenschaftler - warum Wissenschaftler Leugnerpositionen beziehen.
Wolken über der Fachbegutachtung - Beispiele für ein Versagen oder Umgehen des Peer Review.)