Ab und an sehe ich Blogbeiträge, die ich einfach gut finde. Originell, informativ, tiefschürfend – angenehm in unserer schnellebigen Zeit. Der einzige Nachteil ist, daß sie auf Englisch geschrieben sind. Für manche Leser ist das eine Hürde, selbst wenn sie eigentlich die Sprache sprechen.
Ein Beitrag, der mir sehr gefallen hat, behandelt die Frage, warum die Megafauna, die großen Tiere am Ende der letzten Eiszeit, relativ schnell weltweit ausgestorben sind. Sowohl die globale Erwärmung am Ende der letzten Eiszeit als auch die Ausbreitung des modernen Menschen scheint eine Rolle gespielt zu haben. Gingen die Tiere an der Klimaänderung zugrunde oder wurden sie überjagt? Ich habe die Frage schon mal für Australien andiskutiert. Im Blogbeitrag Did climate change kill off woolly mammoths and giant wombats bereitet Barry Brook die Frage auf.
In Kopenhagen gab es bis 12. März eine Klimakonferenz mit etwa 2000 Teilnehmern aus der Klimaforschung. Was ich von den Ergebnissen hörte, war nicht wirklich überraschend, weil schon 2007 und 2008 permanent durchtröpfelte, daß die IPCC-Berichte eher optimistisch wirken, teilweise, weil dort nur das zusammengefasst wird, auf das sich wirklich alle beteiligten Wissenschaftler einigen konnten. Es fehlt dort also noch die Abschätzung, daß das Abschmelzen von Eisschilden an Land einen Meeresspiegelanstieg von um die 1 Meter bis 2100 bewirken könnte (mit einer erheblichen Fehlerspanne), daß die Emissionsszenarien nach oben korrigiert werden müssen und daß unter anderem auch die Ernährung der Weltbevölkerung zusammenbrechen könnte. Man betrachte meinen letzten Beitrag dazu. Bei Thingsbreak findet man eine besonders umfassende Zusammenstellung zu der Konferenz.
Zufälligerweise gab es auch eine Veranstaltung der Lobbyvereinigung Heartland-Institut, die mit ca. 600 Gästen (unter ihnen einige Klimaforscher und Politiker, meistens aber Amateure) eine Parodie einer Wissenschaftstagung veranstaltet hat. Ich hätte sonst nichts dazu geschrieben, aber die Kurzzusammenfassung von Tim Lambert ist witzig und treffend.
Dann gibt es noch einen schönen Beitrag zur Frage, warum eigentlich mit den Eiszeitzyklen auch das Mischungsverhältnis von CO2 mitgelaufen ist und die Klimaveränderungen jeweils verstärkt hatte. Chris Colose hat aus einer neuen Publikation einen Essay gezogen, in dem ein wesentlicher Puntk ist, daß Änderungen von Windsystemen die Durchmischung bestimmter Meeresgebiete verändern und dadurch dafür sorgen können, daß mehr oder weniger CO2 aus den Meeren in die Atmosphäre oder zurück wandert. Ich sehe, daß ich da mal mehr zu schreiben sollte, aber bis dahin ist hier ein schöner Ansatzpunkt, sich einzulesen. Ich weise aber darauf hin, daß diese Hypothese noch einiger Diskussion bedarf.
Dienstag, 17. März 2009
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