Samstag, 22. Januar 2011

Ein Problem anderer Leute - warum gegen den Klimawandel nichts getan wird

Der Klimawandel wird meistens wahrgenommen als ein Problem anderer Leute. Wir erfahren zwar aus den Medien, daß wir mit unserem Lebensstil das Klima dauerhaft verändern und dies gravierende Folgen hat, aber die Folgen werden erst in der Generation der Kinder und Enkel real. Schaut man in die Projektionen für Treibhausgasanteile und globale Temperatur, sieht man überall, daß wir erst ganz am Anfang der Entwicklung stehen, obwohl der globale Temperaturanstieg schon seit über 30 Jahren von natürlichen Faktoren nicht mehr verdeckt werden kann. Wir würden wohl handeln, wenn wir eine dramatische Entwicklung sähen und innerhalb von wenigen Jahren erkennbar Ernten einbrächen, Lebensräume verschwänden und das Wetter unerträglich würde. Aber hier ist kein Feuer ausgebrochen, bei dem man sofort flüchten würde, sondern hier sind eher die Wasserleitungen bleibelastet und man merkt erst nach Jahren, daß man immer schwerer krank wird, wenn es schon zu spät ist.


Sonntag, 16. Januar 2011

Das Meer formt das Land

Im Beitrag "Das Gedächtnis des Meeres" hatte ich mit Inspiration durch das gleichnamige Buch von Eugen Seibold erzählt, daß das Auf und Ab des Meeresspiegels über die Jahrmillionen ein Ergebnis der Kontinentalplattenbewegung sein kann. Schnellere Änderungen des Meeresspiegels sind eher die Folge von Klimaänderungen. Lokal können sich auch vulkanische Aktivität auswirken, wie auch die Entspannung von Landgebieten, die von einer starken Eislast befreit werden, wie etwa Skandinavien nach der letzten Eiszeit. Die Hebung und Senkung des Meeresspiegels kann in die Größenordnung von 100 Meter gelangen (ca. 1 mm pro Jahrhundert bei Änderungen durch Kontinentalverschiebungen, ca. 1 Meter pro Jahrhundert bei Klimaänderungen, wobei das gemittelte Werte über eine solche Veränderung sind - Spitzenwerte können weit höher sein). Die Geologie liefert Daten über gewaltige Veränderungen in der Vergangenheit. Aber was sagt dies über unsere Zukunft aus?

Donnerstag, 13. Januar 2011

Antiklimatalibane und Gewalt

Die Meldung ging auch durch deutsche Medien: Gabrielle Giffords, Abgeordnete im Repräsentantenhaus für Arizona, konservative Demokratin, die aber die Gesundheitsreform Obamas unterstützte und für die Rechte mexikanischer Immigranten eintrat, wurde von einem jungen Mann namens Jared Lee Loughner in Tucson angeschossen. Loughner, der vermutlich ein insgesamt wirres Politikbild und eine gewalttäige Natur hat, war wohl durch die Diskussion um die Gesundheitsreform und die mexikanischen Immigranten aufgehetzt worden. 6 Menschen, darunter ein Kind, wurden beim Gewaltausbruch des Mannes erschossen, 15 verletzt, darunter die Politikerin. Der blutige Anschlag hat die Gefühle der Amerikaner vor allem deshalb so aufgewühlt, weil gerade in Arizona die politische Auseinandersetzung ungewöhnlich hart geworden war. Es gibt bei dem Ereignis auch eine Verbindung zur Klimadiskussion, aber sie wird erst klar, wenn ich den Hintergrund näher erläutere.

Sonntag, 9. Januar 2011

Das Gedächtnis des Meeres

Das Gedächtnis des Meeres ist ein Buch von Eugen Seibold, das 1991 im Piper-Verlag herauskam. Mir fiel es im Antiquariat in die Hände, und auch wenn ich bisher nur einzelne Kapitel davon durchschmökert hatte, war es doch schon inspirierend. Genauso, wie uns die Schichtungen der Erde etwas darüber erzählen, wie über die letzten Milliarden Jahre der Erdgeschichte sich die Zusammensetzung der Atmosphäre geändert hatte und wann zum Beispiel der steigende Sauerstoffgehalt in den Meeren anfing, das gelöste Eisen auszufällen, genauso wie diese Ablagerungen uns auch sagen, wann die Erde von Eis bedeckt war, und genauso, wie beides zusammengenommen uns erzählt, daß die Zusammensetzung der Atmosphäre unser Klima beeinflußt, aber auch, daß das Leben auf der Erde wiederum die Zusammensetzung der Atmosphäre beeinflußt, genauso erzählen uns geologische Schichtungen auch etwas darüber, wie sich die Meere verändert haben. Und auch die Veränderungen der Meere sind eng verbunden mit dem Klima der Erde. Das Gedächtnis der Meere kann uns auch etwas über unsere Zukunft sagen.
Schematische Darstellung der Kontinentaldrift durch Aufstieg von Material des Erdmantels und Neubildung ozeanischer Kruste. Die leichtere Kontinentalkruste wird auseinandergeschoben. Solche Abläufe können in Millionen Jahren auch den Meeresspiegel um über 100 Meter anheben oder senken.