Sonntag, 3. November 2019

Direkter Nachweis des menschengemachten Treibhauseffektes

Seit ich mich mit der Propaganda von Leugner des Sachstandes zur Klimaforschung beschäftige, treffe ich auf die Behauptung, dass der Treibhauseffekt nur eine Theorie sei. Nur Modelle würden den Treibhauseffekt zeigen. Oder es wird sogar behauptet, dass irgendjemand mit komplizierten, wirren Herleitungen des Treibhauseffekt widerlegt habe. Gerne zitiert wird dabei auch der Artikel von Gerlich und Tscheuner, der allerdings wissenschaftlich Unsinn ist, worüber damals hier berichtet wurde. Den Treibhauseffekt direkt zu beobachten, ist aufwendig, aber es ist grundsätzlich möglich. Ich möchte hier Artikel dazu vorstellen. Dabei muss man erst einmal wissen, was überhaupt der Treibhauseffekt ist - meistens wird erklärt, wie er funktioniert. Der Treibhauseffekt ist ein Ungleichgewicht des Strahlungshaushaltes der Erde. Die Erde strahlt weniger Energie ins Weltall ab, als sie aus dem Weltall, das heißt, von der Sonne, aufnimmt. Diese Strahlungsdifferenz kann man zum einen vom Satelliten im All messen, zum anderen am Boden. In beiden Fällen ist der Aufwand allerdings beträchtlich.

Sonntag, 17. Februar 2019

Klimareligion

Wenn man mit Leugnern zu tun hat, begegnet man gelegentlich dem Vorwurf, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel eine Religion darstellten. Sie seien nicht vernunftgeleitet, sondern entstammten einem naiven Glauben, der Mensch mache sich an der Umwelt schuldig und müsse diese „Sünden“ abbüßen. Diese Unterstellung ist eine Projektion, denn es sind die Leugner, die vernünftigen Argumenten nicht zugänglich sind, sondern einen antiwissenschaftlichen Glauben predigen. Die Unterstellung, die Warnung vor dem Klimawandel sei eine Religion, begegnet einem sogar in den Kommentarspalten eigentlich seriöser Medien. So hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung auch mit Joachim Müller-Jung einen Wissenschaftsjournalisten, der in den letzten Jahren seriös über den Klimawandel berichtet hat. Seine Glossen zum Klimawandel hatten mir weniger gefallen und einmal bin ich ihn auch hart angegangen, als er mal die ganze Wut über inkompetente Berichterstattung und Kommentierung über die Angriffe von Leugnern gegen Wissenschaftler abbekam, aber man kann sich diesen Artikel von ihm anschauen, um einen guten Überblick über aktuelle Größen des Klimawandels zubekommen. Im Wirtschaftsteil der FAZ hingegen fand man kürzlich einen Kommentar mit unterirdischem Niveau. Eine religiöse Predigt, die seit über 15 Jahren bekannte Rhetorikspiele von Leugnern wiederholt. Kann sich die seriöse FAZ so etwas leisten?

Sonntag, 11. März 2018

Märchen von der Kalten Sonne zur Klimasensitivität

"Die kalte Sonne" ist der Titel eines Buches von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning, die dort die seit langem bekannten ollen Kamellen der Leugner des wissenschaftlichen Stands zum Klimawandel aufwärmen. Zugleich ist das der Titel einer Webseite, auf der ein endloser Strom von Leugnermeldungen weitergereicht wird, den man meistens von ähnlich gestrickten Seiten wie Wattsupwiththat, notrickszone, GWPF oder EIKE abschreibt. Zum Repertoire gehört auch die Behauptung, es gäbe einen Trend zu sinkenden Werten der Klimasensitivität, was aber die Realität nicht hergibt. Die Klimasensitivität ist das Verhältnis zwischen einem Klimaantrieb und der dadurch geänderten Temperatur. Insofern ist es eine Zahl, die angibt, wie stark sich durch den Anstieg der Treibhauskonzentrationen in überschaubarer Zeit die Temperatur auf der Erde ändern wird. Es gibt verschiedene Methoden, diese Zahl zu bestimmen und eine Methode führt aus inzwischen bekannten Gründen zu eher niedrigen Zahlen der Klimasensitivität. Der Trick ist also, nur solche Bestimmungen zu berücksichtigen und alle anderen wegzulassen und schon hat man den Trend zu einer niedrigen Klimasensitivität. Die Dreistigkeit bei dieser Schummelei hat jetzt einen neuen Höhepunkt erreicht. Schauen wir uns das mal an.

Montag, 5. März 2018

Argumentieren mit Interview-Schnippseln


Leugner stehen ziemlich unter Druck. Die Realität weigert sich ja, so zu sein, wie sie es gerne hätten. Zum Beispiel wünschten sich Leugner, dass die globale Erwärmung 1998 geendet hätte und es wieder kälter würde. Bis 2008 konnten sie sich das so noch einreden, doch spätestens mit dem neuerlichen globalen Temperaturrekord 2010 funktionierte diese Erzählung nicht mehr. Aus der kommenden Abkühlung wurde die angebliche Pause, die schließlich nur noch in den RSS-Daten (bis 2015) zu sehen war, dann die angeblich schwächer als in Modellen vorhergesagte Erwärmung. Inzwischen bleibt Leugnern nur noch, einfach zu lügen, denn die globale Erwärmung läuft offensichtlich ohne Änderung nach 1998 weiter. Da bleiben ihnen noch das Wetter und aus dem Kontext gerissene Bemerkungen von Klimaforschern.

Samstag, 27. Januar 2018

Die angebliche Pause in den Satellitendaten

Die globale Temperatur steigt. Wir wissen das aufgrund vieler Indikatoren. Der Wärmegehalt der Ozeane steigt - dorthin gehen über 90 % der globalen Erwärmung. Wir wissen natürlich, dass die Treibhausgase, die wir in die Luft abgeben,ein Ungleichgewicht des Strahlungshaushalts erzeugen, das bewirkt, dass die Erde mehr Energie von der Sonne aufnimmt, als sie ins Weltall abgibt. Sowohl vom Boden als auch von Satelliten aus kann man dieses Strahlungsungleichgewicht messen. Wir wissen, dass die Eismenge an den Polkappen und in den meisten Gletschern zurückgeht. Wir wissen, dass der Meerespiegel steigt, was eine globale Erwärmung voraussetzt. Aber wir wissen dies eben auch aufgrund des Anstiegs der global gemittelten Temperaturanomalien. Es gibt dabei die Zeitreihen aus den Messungen am Boden und es gibt Zeitreihen, die aus Satellitendaten berechnet werden. Die Satellitenzeitreihen wurden von Leugnern des wissenschaftlichen Sachstands zum Klimawandel wohl am längsten benutzt, um den Eindruck zu erwecken, es gäbe eine angebliche Pause der globalen Erwärmung. Inzwischen hat sich die Taktik der Leugner den Verhältnissen angepasst. Inzwischen gibt man zwar eine globale Erwärmung zu. Aber angeblich setzt sie wieder nach dem Ende der eingebildeten Pause ein. Dem kann man widersprechen.

Anstieg der globalen Temperatur in der unteren Atmosphäre laut RSS TLT-Satellitendaten. Quelle: RSS.


Dienstag, 22. November 2016

10 Jahre kalte Sonne - Vahrenholt

Vor 10 Jahren begann der Blog Wattsupwiththat mit seiner Arbeit, eine Verschwörungstheorie über die Klimaforschung zu verbreiten. Die Erzählung war damals, dass Kohlendioxid gar nicht der entscheidende Treiber der globalen Erwärmung wäre, sondern die Variation der Sonnenstrahlung über Klimaänderungen entscheiden würde. Im Laufe eines Jahres wurde die Erzählung ausgeweitet: die globalen Temperaturzeitreihen seien falsch, weil die Wetterstationen zu schlecht seien und künstliche Wärmesignale zeigten und die globale Erwärmung hätte 1998 bereits ihren Höhepunkt erreicht und würde wieder zurückgehen. Klimawandelleugner gab es schon vorher, aber schnell entwickelte sich der Blog des früheren Wetterpräsentators Watts zu dem größten Leugnerblog. Die dort verbreitete Verschwörungstheorie über angeblich kriminelle Klimaforscher, die der Öffentlichkeit die globale Erwärmung vortäuschten, wurde schließlich in Deutschland vom Autorengespann Vahrenholt und Lüning aufgegriffen. Sie machten daraus das Buch „Die kalte Sonne“. Ein Rückblick zeigt, wie weit sich dieses Leugnertheater von der Realität entfernt hat...

Mittwoch, 8. Juni 2016

Ein Journalist gegen alle

Mir war beim Spiegel wiederholt der Journalist Axel Bojanowski aufgefallen, der Aussagen von Leugnern des Klimawandels breiten Raum gegeben hatte. Aus der Gesamtheit seiner Beiträge wurde klar, dass der Mann wohl eine Agenda hat - beim Klimawandel ist alles unklar und umstritten und es ist noch zu früh, zu Entscheidungen zu kommen. Zweifel dieser Art zu setzen ist das eigentliche Ziel der professionellen Leugner des Klimawandels. Es geht dabei darum, dass keine Entscheidungen getroffen werden, die betroffene Unternehmen oder auch energieverschwendende Bürger belasten. Den intelligenteren Leugnern ist natürlich klar, dass der menschengemachte Klimawandel wissenschaftlich schon lange gesichert ist, aber so lange der Eindruck erweckt wird, dass da noch eine Debatte läuft, kann man Entscheidungen aufschieben, damit spätere Generationen bezahlen müssen. Im Rahmen seiner Kampagne hat Bojanowski verschiedenen Leugnern und Betroffenheitstrollen Raum gegeben. Vielleicht steckt dahinter auch das Konzept, dass man mehr Zeilen mit dem Betonen von Grabenkämpfen als der Präsentation seriöser Forschung verkaufen kann. Daher finden Außenseiter mit steilen Thesen gute Aufnahme bei Bojanowski. Etwa der in die völlige Irrelevanz abgetauchte Wetteransager Jörg Kachelmann. Der hatte versucht, Publizität durch das Austeilen von unfundierten Vorwürfen zu gewinnen. Die Gewitter seit der letzten Maiwoche waren der Anlass für eine Kachelmannshow unter dem Motto: "Alle warnen schlecht außer ich." Nun ist es aber schwierig, dem DWD fehlende Warnungen nachzuweisen, da der DWD nun einmal nachweislich immer wieder vor Gewittern und Starkregen gewarnt hatte - in den letzten 3 Wochen über 3000 Mal, was schon fast rekordverdächtig wirkt. Also wurde diesmal den öffentlich-rechtlichen Sendern vorgeworfen, sie hätten bei Gewittern nicht ihre Sendungen unterbrochen, um auf gerade losbrechende Gewitter im Landkreis xy hinzuweisen. Das klingt hirnlos, weil es hirnlos ist - gewarnt wird allgemein und für das einzelne Gewitter dann an die zuständigen Behörden, die dann Feuerwehren und Katastrophenschutz nach Bedarf verständigen. Für die Warnung des einzelnen Bürgern gibt es zum Beispiel die Warnwetterapp des DWD, die inzwischen Millionen Fans hat.

Sonntag, 3. Januar 2016

Vertrag von Paris, Problem gelöst?

In der Medienwelt der kurzen Aufmerksamkeitsspannen ist bereits wieder anderes interessant, aber am 12. 12. 2015 wurde in Paris von den Vertretern der Staaten der United Nations Framework Convention on Climate Change ein Vertrag zur Begrenzung des Klimawandels unterzeichnet, der von vielen Beobachtern als historisch gepriesen wird. Historisch ist der Vertrag auch deshalb, weil es so lange gedauert hatte, ihn zu erreichen, dass man schon kaum daran glauben wollte. Dass der Klimawandel ein Problem ist, ist schon seit spätestens 1979 bekannt und seit Ende der achziger Jahre ist bekannt, dass der Klimawandel nachweisbar ist. Seit 1992 wurde versucht, ein Abkommen zu erreichen, doch Lobbyaktivitäten dagegen sorgten dafür, dass das Problem heruntergespielt wurde und nur ein Rumpfabkommen (das Kyoto-Protokoll 1997) zustande kam, das nur einen geringen Effekt haben konnte. Der Kampf der Leugner war sogar so erfolgreich, dass nacheinander das Märchen einer Erwärmungspause plaziert werden konnte, dass die Motive der Klimaforscher und die Ergebnisse des 4. IPCC-Berichts von 2007 in Zweifel gezogen werden konnten und die Konferenz von Kopenhagen 2009 scheiterte. Im Grunde wurden 2 Jahrzehnte verschenkt, in denen wirksame Klimaschutzmaßnahmen getroffen werden mußten, mit denen man zu erträglichen Kosten die globale Erwärmung unter 2 Grad bis 2100 hätte halten können. Der Vertrag in Paris erreicht zu wenig zu spät und ist doch immer noch besser als alles, was man nach so viel Widerstand der Energielobby und der Leugner des menschengemachten Klimawandels erwarten konnte. Ich schaue in den Vertrag hinein und frage nach, was aus den Leugnermärchen der ausbleibenden Erwärmung wurde.
Temperaturanstieg nach Daten aus HadCrut4-Zeitreihe (2015 geschätzt aus Daten bis Oktober). Blau: angebliche Erwärmungspause seit 1998 aus Sicht 2009, rot: Temperaturanstieg der letzten 22 Jahre als Kontext dazu. In den jeweiligen Farbei die linearen Regressionsgleichungen, die angebliche Erwärmungspause hat immer noch einen Trend von 0,008 Grad pro Jahr, mit den umliegenden Daten ergibt sich ein Trend von 0,014 Grad pro Jahr.

Samstag, 28. November 2015

Was beim Klimagipfel in Paris auf dem Spiel steht

Am 30. 11. 2015 beginnt in Paris schon wieder eine Konferenz von Staaten zu Maßnahmen gegen den Klimawandel. In den Medien wird schon im Vorfeld breit über das Thema berichtet, erst recht parallel zur Klimakonferenz in Paris. Als Beobachter fragt man sich natürlich, warum es schon wieder eine solche Konferenz gibt, was man überhaupt davon erwarten kann und ob es überhaupt eine Rolle spielt, wenn eigentlich im Ergebnis solcher Treffen der Staaten vor allem unverbindliche Absichtserklärungen herauskommen.

Bei den Klimakonferenzen muss man unterscheiden zwischen Fachkonferenzen, in denen Wissenschaftler das Thema diskutieren und zu Berichten und Empfehlungen kommen, Klimakonferenzen zur Vorbereitung von Entscheidungen im Rahmen der verschiedenen bestehenden Verträge oder Rahmenkonventionen und die eigentlichen Klimagipfel im Rahmen der Unterzeichner der Klimarahmenkonvention (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) oder des Kyotoprotokolls. Letzteres ist das, was jetzt in Paris stattfindet. Es geht darum, einen Nachfolgevertrag zum Kyotoprotokoll zu beschließen, der ab 2020 in Kraft treten soll und auch Staaten zu verbindlichen Emissionsbegrenzungen für Treibhausgase verpflichten soll, die bisher keine Begrenzungen akzeptiert hatten. Einerseits hatten jene Staaten das Kyotoprotokoll nicht ratifiziert, wie die USA, oder sie waren als Schwellenländer oder zu entwickelnde Staaten von Emissionsbegrenzungen ausgenommen.

Die globale Temperatur steigt - Leugnen zwecklos. Die Staaten wollen einen Anstieg um mehr als 2 Grad gegenüber 1880 verhindern. Aber dazu muss man starke Einschnitte beschließen. Daten und Abbildung von NASA-GISS.

Sonntag, 1. März 2015

Rund um den Hiatus

Seit 1998 wird es angeblich nicht wärmer, glauben Menschen, die man als Leugner des wissenschaftlichen Standes zum Klimawandel bezeichnen muss. Es gab schon zuvor Phasen, die für einen angeblichen Stopp des Klimawandels herhalten mussten, aber am ergiebigsten war sicher der Zeitraum seit 1998. Es gibt Varianten, etwa kein signifikanter Trend seit 1995, eine Aussage, die um 2010 die Runde machte, oder kein Trend seit 18 Jahren, was in letzter Zeit in Bezug auf die RSS-Satellitenmessungen gerne über die Propagandaseite Wattsupwith... mit einer entsprechenden Graphik verbreitet wird. Nicht selten sind auch Behauptungen der Art, dass  seit 15 Jahren Modelle und Beobachtungen auseinanderlaufen. Hinter den verschiedenen Aussagen stehen verschiedene Formen der Irreführung und Mißverständnisse, aber sie haben auch einiges gemeinsam. Unter anderem eine falsche Auffassung davon, was der Begriff Hiatus eigentlich meint.

Dienstag, 20. Januar 2015

Gilt es nicht?

Im Laufe des Jahres gab es noch Zweifel, insbesondere durch das Ausbleiben des zu Beginn des Jahres noch erwarteten El Nino, doch am Ende stand plötzlich fest, dass 2014 das nächste Jahr mit einem Rekord der Temperaturanomalie wurde. Demnächst sollte auch für die britische Hadcrut4-Zeitreihe der Jahreswert gemeldet werden, aber schon mit dem November-Wert liegt auch diese Zeitreihe auf Rekordniveau für 2014. Doch plötzlich lese ich bei den Leugnerblogs, dass das gar nicht gilt. Wie denn das?

Zeitreihe der globalen Jahresmittelwert der Temperaturanomalie. Quelle: GISS.

Sonntag, 23. November 2014

Verschiedenes aus aktuellen Blogs und Veröffentlichungen

Ich habe den Blog die letzten Monate schleifen lassen. Ein Artikel ist in Erstellung, aber wurde dann doch zu lang. Um wieder ins Schreiben zu kommen, wollte ich mal Schnipsel zusammenstellen. Die Themen: gibt es vielleicht eine Erklärung dafür, warum das Seeeis in der Arktis schneller verschwindet, als man aus den Modellrechnungen erwarten konnte? Und warum hinkt der Temperaturanstieg in der RSS-Satellitenzeitreihe hinter den anderen Zeitreihen her? Schließlich besteht die Möglichkeit, dass der Wärmeanstieg der Ozeane insbesondere in der Südhemisphäre aufgrund geringer Abdeckung mit Sinkbojen unterschätzt wurde. Das hätte, wenn es sich bestätigt, eine Reihe von Auswirkungen.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Vom Nutzen des Klimawandels

Naturwissenschaftlich betrachtet löst der Mensch mit seinen Emissionen von Treibhausgasen Veränderungen des Klimas aus. Der Strahlungshaushalt der Erde wird verändert, da die Atmosphäre an IR-aktiven Spurengasen angereichert wird. Die dadurch angetriebene globale Erwärmung führt dazu, dass sich Temperaturgang, Niederschläge und Winde weltweit in regional unterschiedlicher Weise ändern. Dies verändert die Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren, es erfordert Anpassungsmaßnahmen in der Landwirtschaft, führt zum Absterben der alten Ökosysteme ohne Garantie dafür, dass die neuen Ökosysteme ähnlich leistungsfähig sein können. Letztlich verändern sich auch langfristig die Höhe des Meeresspiegels. Zusätzlich werden die Meere saurer. Wirtschaftswissenschaftler interessiert etwas anderes. Wie verändert sich das Bruttoinlangsprodukt der Welt durch den Klimawandel? Wird das Wirtschaftswachstum dadurch verringert? Und wenn man Maßnahmen triftt, um den Klimawandel zu bremsen, wie teuer ist das? Sind diese Kosten kleiner als die Kosten eines ungebremsten Klimawandels? Diese Fragen versucht man mit ökonomischen Modellen zu beantworten. Die haben jedoch Probleme, über die ich schon mal geschrieben hatte. Ein Problem ist, dass durch die Vorgabe des zukünftigen Wirtschaftswachstums zukünftige Klimaschäden beliebig klein oder groß gerechnet werden können. Das zweite Problem ist, dass man Stahl und Beton nicht essen kann - extreme Klimaveränderungen können dazu führen, dass in der wirtschaftlich erfolgreichen Welt die Menschheit mitten in ihrem Reichtum verhungert. Hier scheitert die ökonomische Theorie. Hier fällt auch noch hinein, dass man zwar Menschenleben in ökonomischen Modellen berücksichtigen kann, dies jedoch zu absurden Ergebnissen führen kann. Das dritte Problem ist, dass durch politische Entscheidungen die ökonomischen Werte verschoben werden können - Steuern, Abgaben oder einfach das, was die Menschen jeweils bevorzugen, was "in" ist, kann die ökonomischen Bewertungen drastisch verändern. Zum Beispiel gibt es ideelle Werte, etwa ein Markenname oder ein gutes Gewissen, die eigene Werte darstellen können, die produzierte Waren an Wert übersteigen können. Sie tauchen in der ökonomischen Rechnung in unvorhersagbarer Weise auf. Wenn man trotzdem den wirtschaftswissenschaftlichen Modellen zu den Auswirkungen des Klimawandels folgen will, tauchen aber noch andere Probleme auf. Zum Beispiel seltsam nützliche Fehler aus Sicht einer bestimmten politischen Richtung unter den Wirtschaftswissenschaftlern. Wie kommt es nur, dass hier wieder der Name Richard Tol auftaucht?

Dienstag, 15. April 2014

Andreas Frey - der Abweg

Den folgenden Beitrag schreibe ich für mich als Erinnerungsstütze. Ab und zu fällt mir ein Journalist auf, der seine privilegierte Stellung in den Medien nutzt, um persönlich Politik zu machen und Leugnerthesen zu unterstützen. Die Wahrheit bleibt dabei auf der Strecke. Da war die verbale Hinrichtung von seriösen Klimaforschern wie Professor Phil Jones durch  Spiegeljournalisten, die mit den Namen Marco Evers, Olaf Stampf und Gerald Traufetter verbunden ist. Da ist Axel Bojanowski, der regelmäßig ein Forum für Leugnerthesen bietet und dafür sorgt, dass man die Namen Judith Curry, Pielke jr. und sr., von Storch oder Tol oft im Spiegel erwähnt findet, ansonsten aber subtiler vorgeht, als andere Journalisten mit politischer Agenda. Da gibt es bei der Welt den überhaupt nicht subtilen Kommentator Ulli Kulke, der regelmäßig gegen den Stand der Wissenschaft hetzt. Während es bei den Wissenschaftlern eine überwältigende Einigkeit über den Status der Klimaforschung und zum Klimawandel in den Grundsatzfragen gibt - es gibt auf der Seite der Leugner kein einziges seriöses Forschungsinstitut, keinen meteorologischen Dienst, kein Wissenschaftsgremium und keinen Bericht irgendeiner dafür eingerichteten Wissenschaftlergruppe, der ihre Standpunkte stützt - sind die Journalisten anscheinend fast so wie die Bevölkerung in Lager aufgespalten, von denen eines bereitwillig Leugnerbehauptungen aufnimmt und den Klimawandel als Problem wegreden will. Und es gibt Nachwuchs. Als solcher ist mir Andreas Frey aufgefallen. Andreas Frey war nach dem Studium der Geographie, BWL und Linguistik 2011 als Volontär zur Badischen Zeitung gekommen, wo er bereits zuvor viele Jahre Arbeiten übernommen hatte (zum Beispiel im Sportressort). Vier Monate hospitierte er unter anderem auch im Wissenschaftsressort der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Artikel findet man von ihm neben der Badischen Zeitung (zum Beispiel Werbung für das Buch "Die Klimafalle" von Hans von Storch und Werner Krauß) auch in der FAZ (zum Beispiel ein ganz vernünftiger Artikel zum Thema Stadtklima, aber auch wieder unter besonderer Nennung von Hans von Storch), in der Süddeutschen und in der Zeit. In letzterer Zeitung war mir ein besonders übler Artikel aufgefallen. Der Titel ist in wahrem Größenwahn mit "Sieben Thesen zum Klimawandel" überschrieben. Der mit Fachkenntnis nicht ausgestattete (woher denn?) Journalist meint, er könnte den Wissenschaftlern Alarmismus vorwerfen. Nun ist schon dieser Begriff verräterisch. Während der Begriff Leugner verkürzt ausdrückt, was Menschen machen - sie leugnen den Sachstand der Klimaforschung, der anhand der Fachpublikationen nachverfolgt werden kann - ist der Begriff "Alarmist" für seriöse Wissenschaftler einfach nur Hetze und Diffamierung, denn so werden Wissenschaftler bezeichnet, die Sachverhalte darstellen, die nachvollziehbar sind. Festzustellen, dass die Klimasensitivität einen Wert um 3 Grad je Verdopplung des CO2-Äquivalents hat, dass die globale Temperatur weiter ansteigt oder dass der pH-Wert der Ozeane deutlich sinkt, kann man nicht als Alarmismus bezeichnen.